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«Deville» im Visier der KVI-Gegner

Elisa Jeanneret
Elisa Jeanneret

Zürich,

Mit seiner Sendung über die Konzern-Initiative sorgte SRF-Satiriker Dominic Deville bei der Gegnerschaft der Initiative für rote Köpfe.

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Dominic Deville zur Konzern-Initiativ. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Abstimmung zur Konzern-Initiative am kommenden Sonntag macht beide Lager nervös.
  • Auch Satire-Sendungen werden genau analysiert. So auch «Deville», die SRF-Show.
  • CVP-Schneider-Schneiter wirft «Deville» vor, eine Aktion für die Initiative zu sein.

Noch bis am Sonntag läuft der Abstimmungskampf um die Konzern-Initiative. Auf beiden Seiten wurde (oder wird noch) scharf kritisiert, heftig debattiert und viel Geld ausgegeben.

Konzernverantwortungsinitiative
Ein Werbeplakat der Konzern-Initiative mit einem peruanischen Kind. Glencore wird beschuldigt, mit Minen das Trinkwasser und den Boden zu verseuchen. - konzern-initiative.ch

Das liegt wahrscheinlich vor allem an den Playern, die involviert sind: NGO, bekannt für emotionale und provokante Kommunikation - und Riesenkonzerne, die ihr Image schützen wollen.

Satire sorgt für Empörung

Der dritte Player in der Schlacht: Die Medien. So hat auch SRF mit seiner Satire-Sendung «Deville» in der bürgerlichen Abteilung des Nein-Lagers für Empörung gesorgt. CVP-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter, welche auch im Vorstand von Economiesuisse sitzt, kritisierte die Sendung auf Twitter.

«Deville» habe gegen jegliche Regeln von SRF verstossen, so Schneider-Schneiter. Die Landbasler Nationalrätin bezeichnete die Satire-Sendung als eine Aktion für die Initiative, was «nicht statthaft» gewesen sei. «Das war mehr als bloss Satire», twitterte sie.

Branchenriesen unter Beschuss

Tatsächlich behandelte die Sendung das Thema der Initiative: Angesprochen wurden Lobbyisten von Glencore und Nestlé, der Gegenvorschlag von Justizministerin Karin Keller-Sutter und auch die Beteiligung von Economiesuisse.

Syngenta
Der Basler Agrochemie-Konzern Syngenta ist seit 2015 in chinesischem Besitz. - Keystone

Ob aber die Sendung Partei ergreift, lässt sich nicht so einfach beurteilen. Klar ist, dass Deville auf Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzung hinwies, zum Beispiel durch Pestizide von Syngenta. Der Agrochemie-Riese bestreite aber jegliche Schuld, so Dominic Deville, Moderator der Sendung.

Dominic Deville verabschiedete sich anschliessend mit folgenden Worten: «Gehen Sie einfach abstimmen, egal, ob Ying oder Yang.»

SRF und Dominic Deville reagieren entspannt

Bei SRF reagiert man gelassen auf die Vorwürfe von Schneider-Schneiter. Der Bereichsleiter Comedy und Entwicklung, Tom Schmidlin, sagt zu Nau.ch: «Es liegt in der Natur der Sache, dass in der Satire Themen pointiert besprochen werden. Wichtig ist, dass Satire als solche erkennbar ist.» Das sei bei «Deville» gegeben, fügt er hinzu.

Dominic Deville nimmt ebenfalls Stellung: «Mein Team und ich haben nur unseren Auftrag ausgeführt: piksen statt streicheln, kratzen statt kraulen, eine Sendung abzuliefern, die nicht nur an – sondern auch aufregt! Voilà. Satire – ist sie zu stark, bist du zu schwach.»

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