Deza setzt auf private Partner

Keystone-SDA
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Bern,

Nicht nur der Bau von Brunnen, auch eine Handy-App kann als Entwicklungshilfe zählen. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) hat an ihrer Jahreskonferenz innovative Projekte präsentiert.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Deza unterhält rund 30 Partnerschaften mit privaten Playern.
  • Diese Zahl soll sich in den nächsten drei Jahren verdoppeln.
  • Die Entwicklungszusammenarbeit muss stetig neu definiert werden, sagt dazu Deza-Chef Manuel Sager.

Die Deza unterhält heute rund 30 Partnerschaften mit dem Privatsektor. Diese Zahl will sie in den nächsten drei Jahren verdoppeln, wie Deza-Chef Manuel Sager am Dienstag vor den Medien sagte. Ohne Ressourcen des Privatsektors sei die Uno-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung nicht umzusetzen.

Im Bereich Klimawandel und Umwelt unterstützt die Direktion auch Projekte im Gebäude- und Bausektor. Dieser trägt beispielsweise erheblich zum CO2-Ausstoss bei und generiert somit Klimaflüchtlinge. Fast 40 Prozent des globalen CO2-Ausstosses gehen auf das Konto dieses Sektors.

Im Zentrum stehe auch im laufenden Jahr die traditionelle Entwicklungsarbeit und Armutsbekämpfung, etwa durch Bildungsprojekte. Die Entwicklungszusammenarbeit müsse aber stetig neu definiert werden.

Die Deza unterstütz aus diesem Grund die Entwicklung eines kohlenstoffarmen Zements, der aus Kalksteinschotter, kalziniertem Ton und Klinker besteht. Mit der neuen Zementmischung können die CO2-Emissionen im Vergleich zum Standardzement bis zu 30 Prozent reduziert werden.

Diagnose per Handy-App

Die Schweiz habe viel anzubieten im Wissenstransfer, sagte Sager. Er hob auch hervor, dass die Deza-Projekte evaluiert werden. Die Berichte zeigten, dass die Wirksamkeitsrate zwischen 83 und 89 Prozent liege.

Die Deza hat an der Jahreskonferenz innovativ Entwicklungshilfe-Projekte vorgestellt.
Die Deza hat an der Jahreskonferenz innovativ Entwicklungshilfe-Projekte vorgestellt. - twitter/@ignaziocassis

Beispielsweise unterstützt die Deza Gesundheitsprojekte in Tansania. Dort werden zur Behandlung von Fieber bei Kindern regelmässig Antibiotika verabreicht, obwohl nur in 10 Prozent der Fälle eine bakterielle Infektion vorliegt.

Nun werden Tablets und Smartphones als Entscheidungshilfe eingesetzt. Eine Anwendung erlaubt es Personen ohne Medizinstudium, eine Diagnose zu stellen. Das führte dazu, dass signifikant mehr Kindern schneller wieder gesund werden. Ausserdem werden neun mal weniger Antibiotika eingesetzt, was der Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen dient. Und schliesslich können dank der Handy-App Kosten gespart werden.

Grüner Zement gegen Klimawandel

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