«Die beiden Söili wurden vorher noch gestreichelt»
Im Rahmen der traditionellen «Hausmetzgete» in Sissach werden zwei Schweine vor den Augen des Publikums geschlachtet und zu Wurst verarbeitet. Die öffentliche Schlachtung löste vorgängig eine Welle der Empörung aus. Nau-Reporterin Katja Kopyto war live vor Ort, hat zugesehen und sich umgehört.
Das Wichtigste in Kürze
- In Sissach BL findet heute die öffentliche «Hausmetzgete» statt.
- Zwei Schweine werden mitten im Dorf geschlachtet und verarbeitet.
- Die Organisatoren wollen mit der Aktion eine alte Tradition in Erinnerung rufen.
- Tierschützer sind empört.
Die «Hausmetzgete» war früher auf dem Land zur Selbstversorgung üblich, heute ist sie selten geworden, heisst es auf dem Flyer der Organisatoren. Ziel der öffentlichen Schlachtung sei es, diese Tradition wieder in Erinnerung zu rufen. Während der Schlachtung kommentieren Fachmänner die einzelnen Arbeitsgänge und beantworten Fragen. Abends ist ein Blut- und Leberwurstmahl im Festzelt geplant.
Bei den Gegnern der öffentlichen Schlachtung ist die Empörung gross. Unter anderem warf der Schweizerische Tierschutz (STS) den verantwortlichen Metzgern vor, sie wollten mit dem öffentlichen Töten der Tiere möglichst viele Schaulustige anziehen. Auch hygienische Bedenken wurden geäussert.
Der STS will laut eigenen Aussagen trotz aller Bedenken auf eine Protestaktion vor Ort verzichten. Nicht so der ehemalige Pfarrer der Gemeinde Rothenfluh, Lukas Baumann, welcher ebenfalls an vordester Front gegen die öffentliche «Hausmetzgete» ankämpft. Gegenüber der Basler Zeitung kündigte er an, sich gegen die öffentliche Vorführung der Tiere zu wehren.
Schaut hier die gesamte Live-Berichterstattung aus Sissach BL: