Die Frauenquote bringt unsere Politiker zum reimen und rappen
Der Ständerat sagte ja zu einer Frauenquote für Verwaltungsräte und Geschäftsleitungen. Dabei hatte FDP-Ständerat Caroni sich Mühe gegeben, das zu verhindern.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Ständerat sagte gestern Mittwoch ja zur Geschlechterquote für grosse Unternehmen.
- Dagegen half auch das in Reimen gehaltene Votum von FDP-Ständerat Andrea Caroni nichts.
- Caroni verstand seinen Vers als Rap-Battle und Antwort auf den Reim von Andrea Gmür (CVP).
Der Frauenstreik, so scheint es, zeigt Wirkung. Gestern Mittwoch rang sich das Stöckli zu einer Geschlechterquote für grössere Unternehmen durch.
So müssen nun in Verwaltungsräten mindestens 30 Prozent Frauen, bzw. Männer, sitzen. In Geschäftsleitungen beträgt der neue Mindestanteil eines Geschlechts 20 Prozent.
Rap gegen die Frauenquote
Das freut die Frauen und es freut die Linken. Betrübt dagegen war unter anderem FDP-Ständerat Andrea Caroni. Dieser hatte sich mit seinem Votum gegen die Quote nämlich ganz besonders ins Zeug gelegt.
Caroni nämlich machte aus dem Stöckli eine Chambre de Poésie und begann gegen die Frauenquote zu reimen.
«Es ist nach wie vor privat
und obliege nicht dem Staat,
wem mein Geld ich anvertraue,
sei's dem Manne, sei's der Fraue,
sei's dem Jungen, sei's dem Alten,
sei's 'nem Schweizer, sei's 'nem Balten.»
Glückwunsch an @AGmur zum gewonnenen Rap-Battle #Geschlechterrichtwerte . Danke an @gey37lausanne11 und Anita Fetz fürs Mitdichten. An die Kollegen, die meinten, das Thema sei zu Ernst für Poesie: @AGmur s Gedicht zu Euren Gunsten hat Euch nicht wirklich gestört...
— Andrea Caroni (@AndreaCaroniAR) June 19, 2019
Lieber Qualität als Frauenquote
Ein Frauenverhinderer, reimt Caroni weiter, wolle er nicht sein.
«Man verstehe mich ja richtig:
Wirtschaftsfrauen sind sehr wichtig,
aber in privaten Fragen
soll man nicht den Staate fragen.
Statt mit Zwang hier dreinzulenken,
lasst die Leute selber denken.
Lieber Freiheit statt Verbote,
lieber Qualität statt Quote.»
Frauenquoten Battle: Andrea vers. Andrea
Caroni erklärte seine Verse im Nachhinein zum «Rap-Battle». Angezettelt hatte dieses CVP-Nationalrätin Andrea Gmür. Ihr Reim für die Frauenquote war viral gegangen.
Gmür reimte:
«Für rote Köpfe und fast Tote sorgt ein Wort: die Frauenquote.
Ohne Prestige, schlecht der Ruf, als Gott die Quotenfrau erschuf.
Nur weiss ich leider nicht warum, die Quotenfrau, die ist nicht dumm. Sie ist die einzige Erlauchte, die eine Männergruppe brauchte.
Umgekehrt nennt sich das klar Hahn im Korb, ganz wunderbar. Niemandem käme in den Sinn, in seinem Hirn, da ist nix drin.»
Das Battle Andrea vers. Andrea endet vorerst mit einer klaren Siegerin. Fortsetzung aber könnt folgen.