Die Generation Z bringt das Arschgeweih zurück

Rowena Goebel
Rowena Goebel

Bern,

Die Generation Z lässt sich punkto Mode gerne von den frühen 2000ern inspirieren. Jetzt ist passend zur tief sitzenden Hose auch das Arschgeweih wieder in.

Generation Z
Das Arschgeweih liegt bei der Generation Z wieder im Trend. - Jenny Vogt

Das Wichtigste in Kürze

  • Es zierte in den frühen 2000ern die Kehrseite vieler Stars: das Arschgeweih.
  • Bald darauf galt es als verpönt und trashy – viele liessen es sich weglasern.
  • Das könnten die einen oder anderen jetzt bereuen. Es ist nämlich wieder in Mode.

Vor 25 Jahren war es der letzte Schrei, vor zehn Jahren galt es als trashy – jetzt ist es zurück: das Steissbein-Tattoo, besser bekannt als Arschgeweih. Vor allem bei der Generation Z erfreut es sich gerade grosser Beliebtheit. Sie fährt nämlich total auf 2000er-Mode ab.

Heisst: Statt Skinny sind weite Jeans angesagt, bauchnabelfreie Tops und dazu natürlich ein tief sitzender Hosenbund. Die Körpermitte wird also wieder gezeigt. Und eben auch dekoriert.

«Bei den jungen Mädels ist es wieder voll in, ein Arschgeweih zu haben», sagt Jenny Vogt zu Nau.ch. Sie ist Tattoo-Artistin im Bieler Studio «Fleur Rebelle». «Es ist wie bei den meisten Trends, fast alles kommt einmal zurück.»

Der Trend scheint ein internationaler zu sein: Auch das US-Modemagazin «Teen Vogue», der deutsche «SWR» und der österreichische «Standard» berichteten schon darüber.

Generation Z lässt es sich stechen, Ältere lasern

Es sei vor allem die Generation Z, die sich für ein Kehrseitentattoo interessiert, beobachtet Vogt. «Kurz vor 2000er-Jahrgängen, bis hin zu den jetzt Volljährigen, die gerade ihr erstes Tattoo haben dürfen.»

Das typischste Arschgeweih-Design sei wohl das Tribal. «Oft wird es mit einem Schriftzug oder einem Motiv – wie zum Beispiel einem Schmetterling – verziert.»

Ein Tribal-Arschgeweih hatte früher auch Ex-Bachelorette Frieda Hodel (41). Inzwischen hat sie es sich entfernen lassen. Auch das Hinterntattoo von Ex-Miss-Schweiz Whitney Toyloy (32) ist heute Geschichte.

Damit sind die beiden nicht allein. «Die Älteren betrachten das Arschgeweih eher als Jugendsünde. Viele lassen es weglasern», erzählt Vogt.

Tatsächlich: «Der Steissbereich ist eine häufige Behandlungsstelle», sagt Dermatologin Bettina Rümmelein zu Nau.ch. In ihrer Praxis in Zürich entfernt sie regelmässig Arschgeweihe mit Laser – meist bei Frauen mittleren Alters.

Expertin warnt vor unseriösen Laser-Anbietern

Trotzdem erstaunt es sie gar nicht, dass der Trend bei der Generation Z zurück ist. «Ich finde es auch nicht dramatisch. Es gibt sehr gute Techniken, die einfarbigen Tätowierungen wieder zu entfernen.»

Viel schlimmer findet sie Gesichtstattoos. «Zum Beispiel gestochene Sommersprossen und geschmacklos appliziertes Permanent-Make-up an Augen oder Lippen.» Teilweise würden zudem für farbige Tattoos nicht-entfernbare oder toxikologisch bedenkliche Farben eingesetzt.

Gefallen Ihnen Arschgeweihe?

Die Präsidentin der Gesellschaft für medizinische Laseranwendungen warnt vor unprofessionellen Anbietern – sowohl beim Stechen als beim Lasern. «Das grösste Problem sind die schlecht gelaserten Patientinnen und Patienten. Dies tut mir immer extrem leid.»

Werde eine Entfernung nicht korrekt durchgeführt, hinterlasse das Narben. Und dann können Profis das Tattoo auch nicht mehr richtig weglasern.

Also: Aufgepasst bei der Auswahl des Laser-Studios! Beachten sollte man vor allem, ob es eine Fotodokumentation gibt und eine rechtliche Absicherung.

Kommentare

Denker-1

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