«Es ist eine Challenge», gibt SECO-Direktor Boris Zürcher zu. 2018 muss der vom Parlament beschlossene Inländervorrang umgesetzt werden. Man werde ab Juli sicher zunächst mal Erfahrungen sammeln müssen.
Die RAVs seien so gut wie möglich bereit, sagt der Leiter der Direktion für Arbeit im SECO, Boris Zürcher. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Dieses Jahr beginnt das SECO mit der Umsetzung des «Inländervorrangs light».
  • Man sei jetzt bereit, auch IT-mässig. Aber man werde natürlich laufend dazulernen müssen, heisst es beim SECO.
  • Ob die Zuwanderung damit gebremst werde, lässt das SECO offen.
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Ursprünglich ging es mal um die Umsetzung der Masseneinwanderungs-Initiative. Das Parlament setzt diese mit dem berüchtigten «Inländervorrag light» um. Für Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO), ist aber klar: Es ist ein «Stellensuchendenvorrag». Im Nau-Interview erklärt er, was insbesondere für die Regionalen Arbeitsvermittlungen, die RAVs, alles neu wird.

Gesetz gilt auch für Private

Ab Juli 2018 gilt: In Branchen mit mehr als 8 Prozent Arbeitslosenquoten müssen offene Stellen zuerst während 5 Tagen dem RAV gemeldet sein, bevor sie öffentlich ausgeschrieben werden. Ab dem 1. Januar 2020 gilt dann eine Obergrenze von 5 Prozent.

Boris Zürcher bestätigt: Das wird strikt durchgezogen. Die Stellensuchenden stünden im Fokus, nichts anderes. Das hiesse auch: Wer privat eine Haushaltshilfe sucht, muss ebenfalls auf das neue Gesetz Rücksicht nehmen.

Aber nützt es denn auch was?

Sinkt mit dieser Massnahme tatsächlich die Zuwanderung? Die gesuchten Fachkräfte im Arbeitsmarkt lassen sich wohl kaum beim RAV finden – oder zumindest nicht in genügender Anzahl. Die Antwort kann oder will Boris Zürcher auch nicht geben: Seine Aufgabe sei die Vermittlung von Arbeit und die Anwendung der vom Parlament beschlossenen Gesetze.

Das ganze Nau-Interview mit Boris Zürcher. - Nau
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