Die Schweiz knackt bald die 9-Millionen-Marke
Noch in diesem Jahr könnte die Bevölkerungszahl der Schweiz die 9-Millionen-Marke knacken. Das hängt aber stark von den Geflüchteten aus der Ukraine ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Bevölkerungszahl der Schweiz bewegt sich auf die 9-Millionen-Marke zu.
- 70'000 Geflüchtete aus der Ukraine könnten den Ausschlag geben.
- Denn die Geburtenrate in der Schweiz erreichte 2022 einen historischen Tiefstand.
Ende 2022 lebten 8'812'700 Menschen in der Schweiz. Alle Kantone verzeichneten ein Bevölkerungswachstum, zeigen Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS). Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl um 73'900 Personen.
Damit ist die Schweiz auf Kurs, die 9-Millionen-Marke zu knacken, wie Fabienne Rausa vom BFS dem «Tagesanzeiger» erklärt. Das hänge aber von einem bestimmten Faktor ab.
Bevölkerung wächst nur wegen Einwanderung
Das Bevölkerungswachstum ist nämlich vor allem der Einwanderung zu verdanken – die Geburtenrate erreichte einen historischen Tiefstand. Im letzten Jahr wanderten nämlich 190'500 Personen in die Schweiz ein, die meisten von ihnen aus Nachbarländern. 120'400 Menschen verliessen das Land.
Dabei ist zu betonen, dass die rund 70'000 Geflüchteten aus der Ukraine mit Schutzstatus S nicht zur ständigen Wohnbevölkerung zählen. Erst, wenn sie über 12 Monate in der Schweiz leben, werden sie eingerechnet.
Die Geflüchteten könnten daher laut Rausa damit den Ausschlag geben. «Ob wir dieses Jahr die 9-Millionen-Grenze knacken, hängt massgeblich davon ab, wie viele Ukrainerinnen und Ukrainer mehr als zwölf Monate in der Schweiz bleiben», erklärt sie der Zeitung.
Tiefstand bei Geburtenrate
Die Geburtenrate erreichte in der Schweiz 2022 einen historischen Tiefstand. Insgesamt kamen 82'000 Babys zur Welt, 8,5 Prozent weniger als im geburtenstarken Jahr 2021. Die Kinderzahl pro Frau sank auf 1,38.
Zugleich starben in der Schweiz 73'400 Menschen, 4,4 Prozent oder 3100 mehr als im Vorjahr. Die vielen Todesfälle sind auf die Alterung zurückzuführen; 88 Prozent der Toten waren über 65 Jahre alt.
Insgesamt resultierte dies in einem Geburtenüberschuss von 7750 Personen. In 14 Kantonen war diese Zahl allerdings negativ.