Die Schweiz muss nachbessern

Antun Boskovic
Antun Boskovic

Bern,

In einem Umweltprüfbericht übt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Kritik an der Schweiz aus.

Die Schweiz muss beim Schutz der Arten und bei der Wasserqualität nachbessern: Das stellt die OECD in ihrem Umweltprüfbericht fest. Sie kritisiert zudem die hiesigen Konsumgewohnheiten - 742 Kilogramm Siedlungsabfall gibt es pro Jahr und Kopf.

Das Recycling zeige zwar Wirkung, heisst es im am Montag in Bern den Medien vorgestellten Bericht. Aber auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft sehen die Autoren Luft nach oben, namentlich bei Bau- und Abbruchabfällen. Mehr als 15 Millionen Tonnen Abfall im Jahr entfallen auf diese Sparte.

Pestizide als Problempunkt

Bei der Erhaltung der Biodiversität hinke die Schweiz den anderen OECD-Staaten hinterher. Verbesserungsbedarf sehen sie auch bei den Schutzgebieten: Im internationalen Vergleich seien Grösse, die Qualität und auch die Vernetzung von Schutzgebieten mangelhaft. Arten kämen nicht nur wegen der Zersiedelung unter Druck, sondern auch wegen der hohen Belastung durch Ammoniak und Pestizide. Der Aktionsplan Biodiversität müsse unverzüglich umgesetzt werden.

Hohe Belastungen haben auch Gewässer zu tragen, und auch hier werden die von Bauern verwendeten Pestizide genannt. Aber auch Mikroverunreinigungen aus Haushalten und Industrie tragen zu den Belastungen bei. Positiv gewertet wird, dass Frischwasserentnahmen abgenommen haben und Kläranlagen die Stickstoffbelastung senken.

Der Umweltprüfbericht 2017 ist der dritte, den die OECD für die Schweiz erstellt hat. Für den Bericht werden Entwicklungen, Strategien und Resultate geprüft, Schlussfolgerungen gezogen und Empfehlungen gemacht - 42 sind es im aktuellen Bericht für die Schweiz.

In der Schweiz gibt es 742 Kilogramm Siedlungsabfall pro Jahr und Kopf.
In der Schweiz gibt es 742 Kilogramm Siedlungsabfall pro Jahr und Kopf. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Umweltprüfbericht der OECD kritisiert die Abfallmenge, die in der Schweiz produziert wird.
  • Zudem würden wir bei der Erhaltung der Biodiversität den anderen OECD-Staaten hinterherhinken.
  • Die Artenvielfalt und das Gewässer werden von Pestiziden stark belastet.

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