Die Schweiz unterstützt Flüchtlinge in Griechenland mit Hilfsgütern
Die Zahl der Flüchtlinge in Griechenland ist in den letzen Monaten gestiegen. Die Schweiz reagiert und schickt verschiedene Hilfsgüter in die Krisenregion.
Das Wichtigste in Kürze
- In Griechenland ist die Zahl der Flüchtlinge in den letzten Monaten gestiegen.
- Für Tausende Migranten gibt es zurzeit keine Unterkunftskapazitäten.
- Die Schweiz reagiert und schickt verschiedene Hilfsgüter in die Krisenregion.
Nachdem 2015 mehr als 873'000 Migranten nach Griechenland flüchteten, schien sich die Situation in den letzten Jahren beruhigt zu haben. Im laufenden Jahr verzeichnen die Griechen aber erneut einen deutlichen Anstieg von Ankünften.
Konkret belaufen sich die Neuregistrierungen gegenüber dem Vorjahr auf einer Zunahme von über 60 Prozent. Mit über 10'200 Ankünften im September wurde die seit April 2016 höchste Zahl registriert.
Schweiz will Lücke schliessen
«Die Situation hat sich verschärft», sagt Silvio Flückiger von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA). Der Stabschef für humanitäre Hilfe präzisiert: «Auf der Insel Lesbos leben aktuell 14'000 geflüchtete Menschen.» Platz habe es in den Flüchtlingslagern aber nur für etwa 3'000 Migranten.
«Diese Lücke wollen wir schliessen», sagt Flückiger. Deshalb sendet das Schweizerische Korps für humanitäre Hilfe (SKH) nebst Isolationsmatten, Betten und Decken auch ca. 600 wintertaugliche Familienzelte in die Krisenregion. Die Zelte sollen rund 3000 Personen eine vorübergehende Schlafmöglichkeit bieten.
Transport mit Lastwagen
Insgesamt werden knapp 100 Tonnen Material mit dem Aufkleber «Donated by Switzerland» nach Griechenland geliefert. Dass dieses über die Strassen zu den Migranten gelangt sei gemäss Flückiger eine Ausnahme. «Die Faktoren Preis, Zeit und Qualität des Materials sind bei Hilfsgüter-Lieferungen ausschlaggebend.» Da der Lufttransport deutlich teurer sei, entschied sich das SKH für den Transport via Lastwagen.
Nicht zum ersten Mal engagiert sich die Schweiz in der griechischen Migrationskrise . «Bereits 2015 unterstützten wir die Behörden in Bereichen wie der Planung von Flüchtlingscamps oder der Wasserversorgung», erklärt Flückiger. Auch in den kommenden Wochen würden Mitglieder des SKH die Gütertransporte begleiten und die korrekte Zustellung sicherstellen.
Problematische Infrastruktur
Eine erneute Unterstützung seitens der Schweiz deutet darauf hin, dass sich auf den griechischen Inseln infrastrukturtechnisch nicht viel getan hat. Fürs SKH und Flückiger scheint aber nicht die Entwicklung entscheidend, sondern die momentanen Bedürfnisse. «Fakt ist, dass die Situation aktuell nicht gut aussieht und deshalb helfen wir vor Ort», so Flückiger.