Die Solothurner Filmtage haben begonnen
Filmzeit an der Aare: Gestern haben die Solothurner Filmtage begonnen. Bis zum ersten Februar werden Kurz-, Spiel- und Dokumentarfilme aus der Schweiz gezeigt. Wir haben uns nach Filmen mit starken Frauen umgesehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Vom 25. Januar bis 1. Februar finden die Solothurner Filmtage statt.
- Gezeigt werden unter anderem Dokus über die Forscherin Ella Maillart und die Journalistin Katharina von Arx.
- Das Frauen bereits in den Vierzigern zur Kamera griffen, zeigen mit der 16mm-Bolex gedrehte Experimentalfilme.
Die Forscherin
Die Dreissigerjahre sind nicht unbedingt als das Jahrzehnt
bekannt, in dem die Frau sich endgültig emanzipierte. Das hinderte die junge
Genferin Ella Maillart nicht daran, als Forschungsreisende bis ans Ende der
Welt zu pilgern. In seiner Doku «Les voyages extraordinaires d’Ella Maillart» zollt
Raphäel Blanc der Forscherin und Weltenbummlerin Respekt.
Die Journalistin
Per Anhalter entfloh Katharina von Arx den
beengenden Fünfzigern, entkam knapp dem Harem eines Maharadschas, sang im
indischen Radio «von Luzern uf Weggis zue» und machte sich in den USA einen
Namen als «Hitchhiking Swiss Miss».
Das Leben der Schrifststellerin und Journalistin, und ihre Liebe zum Fotografen
Frédérique Drilhon, dokumentiert der Film «Bis ans Ende der Träume».
Hinter der Kamera
Regisseurin Barbara Albert erzählt die Geschichte einer erblindeten
Pianistin zur Rokokozeit, Barbara Burger seziert in «Kinder machen» den unermesslichen
Reproduktions-Wunsch ihrer Protagonistinnen. Es ist ein Film des Staunens –
über die Möglichkeiten moderner Medizin, und die Willenskraft von Müttern ohne
Kidner, die in Verbohrtheit zu kippen droht.
Derweilen nimmt sich Katharina Wyss in ihrem
Debütfilm einer Lausanner Schülerin an, die selbst noch fast ein Kind ist. «Sarah
joue un loup-garou» erzählt von der 17-jährigen Sarah, die Theater spielt, um
sich und der Welt zu entkommen
Experiment
Nicht erst in der Moderne, bereits in den Vierzigern griffen
Frauen nach der Kamera. Das belegt eine Filmreihe, gedacht als Hommage an die leichte
und günstige 16mm-Bolex-Kamera. Hinter den gezeigten Experimentalfilmen standen
Frauen wie Maya Deren oder Barbara Hammer.