Die Weltwoche von Roger Köppel schiesst gegen die SVP
In vier Monaten stehen die nationalen Wahlen an. Bei der SVP scheint man nervös. Die Weltwoche findet harsche Worte.
Das Wichtigste in Kürze
- Die SVP steht in der Kritik. Auch von ihrem Strategen und Nationalrat Roger Köppel.
- Roger Köppels Wochenzeitschrift «Die Weltwoche» findet keine lobenden Worte.
Die Wogen gehen hoch, rund vier Monate vor der Wahl. Bei der SVP scheint man wegen der Wahlen besorgt – aber nicht nur. Ausgerechnet die Weltwoche, die Zeitschrift von SVP-Nationalrat Roger Köppel, übt scharfe Kritik an der Partei und der Bundeshausfraktion.
Vordergründig kritisiert die Wewo das Stimmverhalten einiger SVP-Fraktionsmitgliedern bei der Volksinitiative «Für verantwortungsvolle Unternehmen – zum Schutz von Mensch und Umwelt».
Denn eigentlich war die SVP gegen die Initiative und gegen den indirekten Gegenvorschlag. Diesen hatte aber unter anderem SVP-Nationalrat Hans-Ueli Vogt mit ausgearbeitet.
An der Fraktionssitzung wurde laut dem Köppel-Blatt ohne Gegenstimmen die Parolen gefasst. Doch es kam anders, einige SVP-Parlamentarier scherten aus. Der indirekte Gegenvorschlag wurde angenommen. Nicht zum Wohlgefallen der Schweizer Wochenzeitschrift.
Verunsicherte Partei?
So heisst es etwa: «Die verunglückte Aktion scheint ins Bild einer verunsicherten Partei zu passen, die nach Wahlniederlagen in verschiedenen Kantonen nach dem Tritt sucht – offenbar in allen möglichen Richtungen.»
Doch auch Andreas Glarner bekommt nach dem Handy-Terrror-Vorfall sein Fett weg. Die Vorkommnisse liessen «zusätzlich die alte Stilfrage wieder aufklingen». Die Wewo stellt gar die Frage, ob die SVP durchdrehe.
«Kämpfe gegen innen»
Der Artikel endet wenig wohlwollend, das Blatt zeichnet gar ein düsteres Bild. Man habe eigentlich – «als Schlusspointe» – ein Zitat von Toni Brunner vorgesehen (Man dürfe pro Legislatur einen ‹Seich› machen).
Doch für die Weltwoche ist klar: Es sehe nicht danach aus, dass es bei einem einmaligen Vorkommnis bleibe. Heisse Kämpfe stünden der Volkspartei bevor – «gegen aussen, aber auch gegen innen».
Vor allem in der Bundeshaus-Fraktion dürfte die neuste Attacke des Parteikollegen viel zu reden geben.