Diese drei Tipps sollten Sie beim Wandern beachten
Immer wieder kommt es zu Wanderunfällen, weil Berggänger sich überschätzen. Fürs sichere Wandern ist eine gute Vorbereitung der Schlüssel zum Erfolg.
Das Wichtigste in Kürze
- Wanderer überschätzen sich immer wieder – dies kann zu Unfällen führen.
- Deshalb sollten Wander-Routen sorgfältig geplant werden.
- Bergwanderungen sollte nur machen, wer in einer guten körperlichen Verfassung ist.
Im Sommer zieht es viele Wanderer und Wanderinnen in die Berge. Doch die Gefahr wird oftmals unterschätzt: Immer wieder enden Ausflüge tödlich.
«Der Grund dafür ist oftmals Selbstüberschätzung», erklärt Ueli Frutiger, Präsident des Berner Bergführerverbands, gegenüber Nau.ch. «Viele informieren sich zu wenig über Wetter und Wegkategorien.»
Auch Roman Haltinner vom Walliser Bergführerverband sagt: «Die häufigsten Fehler beim Wandern sind sicherlich Selbstüberschätzung und schlechte Tourenplanung.»
Wie also sieht die ideale Wander-Vorbereitung aus? Mit drei einfachen Tipps können Sie sich auch in den Bergen sicher fühlen.
Wegkategorie beachten
«In der Schweiz sind wir mit den Wegkategorien gut aufgestellt», so Frutiger. Von Änderungen an diesem System, wie etwa Altersbeschränkungen für gewisse Wege oder Fitness-Tests vor dem Wandern, hält er nichts. Denn: «Wie will man im Tal oder auf der Bergstation sagen, wer gehen kann und wer nicht?»
Stattdessen verweist er auf die Selbsteinschätzung anhand der Wegweiser. In der Schweiz wird zwischen drei Wegkategorien unterschieden: nämlich Wanderwege, Bergwanderwege und Alpinwanderwege.
Erstere werden durch gelbe Schilder gekennzeichnet. Für solche Wanderwege müssen keine besonderen Anforderungen erfüllt werden.
Bergwanderwege hingegen führen über teils unwegsameres Gelände. Gekennzeichnet werden die Wege mit weiss-rot-weissen Markierungen. Bei solchen Bergwanderwegen sind steile, schmal angelegte und teilweise exponierte Wege zu erwarten.
Die Anforderungen an Wanderer: Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und eine gute körperliche Verfassung. Ausserdem sollte man die Gefahren im Gebirge kennen.
Bei Alpinwanderwegen werden die Anforderungen noch höher: Es kann sein, dass Gletscher oder Geröllhalden überquert oder kurze Kletterstellen überwunden werden müssen. Ebenfalls muss der Wanderer mit Seil und Pickel umgehen können.
Die richtige Ausrüstung
Je nach gewählter Tour muss die Ausrüstung angepasst werden. Wer auf eine Bergwanderung geht, sollte feste Schuhe mit griffiger Sohle tragen und der Witterung entsprechend ausgerüstet sein. Auch warme und wetterfeste Kleidung, Sonnenschutz, eine Karte, Proviant, eine Notfallapotheke sowie ein Handy werden empfohlen.
Bei Alpinwanderwegen sollte man zusätzlich zur Bergwander-Ausrüstung Höhenmesser, Kompass dabei haben.
Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) rät, die Wanderung sorgfältig zu planen. Dabei sollten Wegkategorie, körperliche Anforderungen, Zeitbedarf, Fähigkeiten der Gruppe, Wegverhältnisse und Wetter berücksichtigt werden. Alleine Wandernden wird geraten, jemanden über die Wanderung zu informieren.
Wetter laufend checken
Während der Wanderung sollte man den Zeitplan, das Wetter, die Wegverhältnisse und die Verfassung im Auge behalten. Auch regelmässige Ess- und Trinkpausen sind zentral.
Wer unsicher ist, ob er einem Bergwanderweg gewachsen ist, kann online auf der Kampagnen-Webseite «Sicher Bergwandern» einen Selbsttest machen.