Experten warnen vor Wanderungen in Sandalen
Laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) überschätzen viele Menschen beim Wandern ihre Fähigkeiten – und unterschätzen zugleich die Risiken.
Das Wichtigste in Kürze
- Häufig werden Wanderungen in den Bergen unterschätzt.
- So kommt es in der Schweiz jährlich zu rund 30'000 Unfällen, wovon einzelne tödlich enden.
- Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) gibt Tipps für sicheres Wandern.
Die sommerlichen Temperaturen locken einen Grossteil der Schweizer Bevölkerung raus in die Natur. Viele Wanderlustige dürfte es übers Wochenende für einen Tagesausflug in die Berge ziehen.
Dabei schnüren aber anscheinend nicht immer alle ihre Wanderschuhe: Einer Nau.ch-Reporterin sind bei einem Ausflug in die Romandie kürzlich Abenteuerlustige aufgefallen, die sogar mit Absatzschuhen wanderten.
Auch solche mit Sandalen wanderten über Stock und Stein.
Doch: Das ist nicht nur ungesund für die Füsse, sondern kann auch gefährlich enden.
Immer wieder kommt es bei Wanderungen zu Unfällen, die im schlimmsten Fall fatale Folgen haben können. Gemäss der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) verunfallen jährlich rund 30'000 Personen beim Wandern, wovon rund 50 tödlich enden.
Schwierige Bergwanderungen werden unterschätzt
Gründe für einen Unfall gibt es laut Mediensprecher Marc Kipfer unzählige, auch falsches Schuhwerk gehöre dazu. Allerdings könnten die meisten von ihnen mit der richtigen Vorbereitung verhindert werden.
Beim Wandern und Bergwandern sterben jedes Jahr über 40 Personen aus der Schweiz, rund 5000 verletzen sich schwer oder mittelschwer. Die BFU erinnert zum Start der Saison daran, wie wichtig gute Vorbereitung und Ausrüstung sind. https://t.co/uPZn4BVkzp pic.twitter.com/L6X42TlFIe
— Unfallverhütung (@bfu_ch) May 24, 2022
Gerade die weiss-rot-weiss markierten Bergwanderungen seien oft anspruchsvoller, als man denkt. «Viele unwissende Wanderer unterschätzen die Gefahren und nehmen den geplanten Ausflug auf die leichte Schulter», sagt Kipfer.
Sowohl beim Wandern als auch beim Bergwandern sollte man vorher wissen, welche Route genommen wird und welche Anforderungen sich stellen. Auch Zeitbedarf und -reserven sowie Ausweichmöglichkeiten gehören zur Planung dazu.
Wer seinen Ausflug geplant hat, sollte vor der Abreise die richtige Ausrüstung einpacken. Um Unfälle zu verhindern, seien laut bfu feste Wanderschuhe mit griffigem Profil, warme, wetterfeste Kleidung und Sonnenschutz unerlässlich.
Zudem gelte es, während der Wanderungen aufmerksam zu bleiben und regelmässig Pausen einzulegen. Denn: «Wer müde ist, ist weniger trittsicher», gibt Kipfer zu bedenken. Deshalb beim Wandern und Bergwandern regelmässig rasten, trinken und essen.