Diphtherie: Fälle im Bundesasylzentrum Bern auf acht gestiegen
Das Wichtigste in Kürze
- Im Bundesasylzentrum in Bern wurden kürzlich Diphtherie-Fälle entdeckt.
- Nun ist die Zahl der Infizierten auf acht gestiegen.
- Die Bewohnerinnen und Bewohner des ehemaligen Zieglerspitals wurden geimpft.
Nach zwei bestätigten Diphtherie-Fällen im Bundesasylzentrum (BAZ) in Bern sind bei allen Bewohnenden Rachenabstriche genommen worden. Vier weitere Fälle konnten so ausfindig gemacht werden. Mittlerweile ist die Zahl der Infizierten auf acht gestiegen, wie das SEM gegenüber Nau.ch bestätigt.
Alle infizierten Personen befinden sich in Isolation. Bei keiner der betroffenen Personen sind respiratorische Symptome aufgetreten. Der Gesundheitszustand sei gut und werde laufend durch medizinisches Fachpersonal überprüft.
Alle Bewohner des Bundesasylzentrums geimpft
Die Bewohnerinnen und Bewohner des Bundesasylzentrums im ehemaligen Zieglerspital in Bern wurden gegen Diphtherie geimpft, wie es beim Kanton weiter heisst.
In den beiden betroffenen Stockwerken wurde eine Antibiotika-Prophylaxe durchgeführt, um das Risiko einer Ansteckung zu minimieren. Diese Massnahmen wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesasylzentrum, dem Kantonsärztlichen Dienst und der Infektiologie des Inselspitals getroffen.
Erste bestätigte Fälle
Am Dienstag machte Nau.ch bestätigte Diphtherie-Fälle im Bundesasylzentrum publik. Betroffen sind zwei Stockwerke, eines, auf dem 92 unbegleitete minderjährige Asylsuchende wohnen und eines, auf dem 83 Asylsuchende untergebracht sind. Im ganzen Gebäude herrscht eine Maskentragepflicht.
Diphtherie ist eine Infektionskrankheit, die durch ein Bakterium verursacht wird. Die Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt über Tröpfcheninfektion. Die Krankheit kann wichtige Organe dauerhaft schädigen und lebensbedrohlich sein.
Diphtherie ist weltweit verbreitet, in den Industrieländern jedoch dank der allgemein eingeführten Impfung weitgehend verschwunden. Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) wurde in der Schweiz letztmals 1983 ein Fall von Rachendiphtherie festgestellt.