Dorfpolizist in Uitikon ZH soll Bussengelder behalten haben

Simon Binz
Simon Binz

Dietikon,

Schwere Vorwürfe gegen einen langjährigen Dorfpolizisten in Uitikon ZH: Er soll über Jahre hinweg Bussengelder für sich behalten haben.

Ein Polizist verteilt Bussen.
Ein Polizist verteilt Bussen (Symbolbild). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Dorfpolizist in Uitikon ZH wird vorgeworfen Bussengelder veruntreut zu haben.
  • Nun ermittelt die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft gegen ihn – seinen Job ist er los.

Ein Dorfpolizist gerät ins Visier der Strafverfolgungsbehörden. Einem zweifachen Familienvater, der seit über 20 Jahren in der Gemeinde Uitikon ZH für Recht und Ordnung sorgte, wird vorgeworfen Bussengelder für sich behalten zu haben.

Dies bestätigt die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft dem «Blick». Es besteht Verdacht auf Veruntreuung, zu der Höhe der Bussensumme gibt es keine Angaben. Den Job als Polizist ist der Mann los.

Quittung war nicht im System hinterlegt

Laut dem Boulevard-Blatt flog das Ganze auf, nachdem sich ein Deutscher wegen einer durch den mutmasslichen Täter ausgestellten Busse im Jahr 2016 bei der Kantonspolizei Zürich gemeldet hatte. Der Polizist habe nämlich zunächst 160 Franken verlangt, aber die Busse bei sofortigem Wegfahren auf 120 Franken reduziert.

Der Deutsche hatte aber nur 110 Franken in der Tasche. «Auch gut, meinte er dann, nahm mein Geld, stellte mir aber eine Quittung über 120 Franken aus», so der Mann. Das Ganze machte den Deutschen stutzig, weshalb er sich bei den Behörden meldete.

Dort kam aus, dass die Quittung in dem System nicht hinterlegt wurde. Dies hätte aber der Fall sein müssen – wie mit jeder anderen Quittung auch. Für den Mann ist klar: «So konnte der Polizist aufschreiben, was er wollte und kassierte ab. Und niemand bekam etwas mit.»

Betroffener hatte Angst vor Konsequenzen

Der Deutsche hatte sich zwar bereits vor zwei Jahren über die Quittung erkundet, den Namen des Polizisten erwähnte er damals aber nicht. Er traute sich erst im letzten Dezember, ihn ans Messer zu liefern.

«Mir ging da mächtig die Düse gegen den Dorfsheriff vorzugehen. Nicht, dass dann plötzlich Polizeikollegen vor meiner Tür stehen», so der Mann zum «Blick».

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