Drei Spitäler müssen Geldstrafe zahlen
Eine Zuger Firma vertrieb über Jahre hinweg fehlerhafte Produkte. In der Schweiz wussten drei Kliniken davon, meldeten die Missstände jedoch nicht. Nun wartet eine Geldstrafe auf sie.
Das Wichtigste in Kürze
- Drei Schweizer Spitäler müssen wegen rostigen und verbogenen Kanülen eine Bussen bezahlen.
- Sie haben die verunreinigten Produkte aus Pakistan über ein Zuger Unternehmen eingekauft.
- Die Mängel hielten die Spitäler allerdings für sich – und haben damit laut Swissmedic ihre Meldepflicht verletzt.
Das Heilmittelinstitut Swissmedic hat
drei Schweizer Spitäler mit einer Busse bestraft. Betroffen sind die Universitätsspitäler
Zürich und Basel sowie das Kantonsspital St. Gallen. Sie alle haben verunreinigte Medizinprodukte aus
Pakistan bei einer Zuger Firma eingekauft und verwendet.
Bei den fraglichen Produkten handelt es
sich unter anderem um Kanülen für Herzoperationen an Babys und um Saugkanülen.
Sie waren teilweise rostig, verbogen, brachen ab oder enthielten
Metallsplitter.
Trotz gesetzlicher Verpflichtung haben
sie die Zulassungs- und Aufsichtsbehörde Swissmedic nicht über die fehlerhaften
Produkte informiert – und haben damit ihre Meldepflicht auf schwerwiegende
Weise verletzt.
Zuger
Firma in Liquidation
Auf die Missstände und die belieferten
Spitäler aufmerksam geworden ist Swissmedic aufgrund einer Hausdurchsuchung bei
der Zuger Firma. Anfang 2017 eröffnete die Aufsichtsbehörde folglich
Strafverfahren gegen die drei Kliniken. Im Juli sind sie schliesslich bestraft
worden: Sie müssen 5000 Franken Busse bezahlen. Im Wiederholungsfall kann eine
Busse von bis zu 50'000 Franken ausgesprochen werden.
Das Universitätsspital Zürich (USZ)
teilte auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda mit, man habe die Gefährdung, die
von den Kanülen ausging, sofort erkannt, die weitere Verwendung gestoppt und
den Lieferanten informiert. Es seien keine Patienten zu Schaden gekommen.
Im Weiteren hat Swissmedic auch gegen
Verantwortliche der Zuger Firma Verfahren eingeleitet. Der Online-Auskunftei
Moneyhouse zufolge ist die Firma in Liquidation.