Drei Tote bei Unfall im Aargau: Anklage fordert 7 Jahre Gefängnis
2019 verursachte ein heute 46-Jähriger vor dem Bözbergtunnel einen Horror-Crash mit drei Toten. Nun wird er angeklagt. Die Stawa fordert sieben Jahre Gefängnis.
Ein 46-jähriger Autolenker, der 2019 im Kanton Aargau vor dem Bözbergtunnel einen Verkehrsunfall mit drei Todesopfern verursachte, ist wegen mehrfacher vorsätzlicher Tötung angeklagt worden. Der Mann soll eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren kassieren.
Die Staatsanwaltschaft Brugg-Zurzach wirft dem beschuldigen Montenegriner vor, kurz vor dem Bözbergtunnel auf der A3 in Fahrtrichtung Zürich mit seinem Sportwagen ungebremst in das Heck eines aufgrund von Bauarbeiten langsam in einer Kolonne fahrenden Autos geprallt zu sein. Der Unfalllenker sei mindestens mit 133 Kilometern pro Stunde gefahren.
Durch die Wucht des Aufpralls wurde das Auto in das Heck eines vor ihm fahrenden Sattelanhängers gestossen und zerquetscht, wie die Staatsanwaltschaft Aargau am Montag weiter mitteilte.
Crash forderte drei Tote
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Beschuldigten vor, den Tod der Insassen des Renaults zumindest billigend in Kauf genommen zu haben. Opfer des schweren Verkehrsunfalls am 27. November 2019 waren eine Frau im Alter von 55 Jahren sowie zwei Männer im Alter von 64 und 42 Jahren. Auf der Unfallstelle war zunächst nicht eindeutig erkennbar, wie viele Opfer sich im zusammengedrückten Auto befanden.
#A3 #Effingen Drei Todesopfer geborgen. Es handelt sich um drei Erwachsene aus dem Baselbiet.https://t.co/db1GOVLi8whttps://t.co/9O00iT2LRb pic.twitter.com/hzW0bg7rHH
— Kapo_Aargau (@Kapo_Aargau) November 27, 2019
Die Staatsanwaltschaft fordert eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren und eine vollzugsbegleitende ambulante Massnahme zur Behandlung der psychischen Erkrankung des Beschuldigten. Weiter beantragt sie zehn Jahre Landesverweisung.
Der Beschuldigte mache geltend, sich weder an die Fahrt auf dem gesperrten Überholstreifen, noch an den tödlichen Unfall erinnern zu können, hält die Staatsanwaltschaft in ihrem Communiqué fest.
Unfallfahrer musste in Psychiatrie
Das von der Staatsanwaltschaft in Auftrag gegebene psychiatrische Gutachten komme zum Schluss, dass der Mann aufgrund einer psychischen Erkrankung zum Tatzeitpunkt vermindert schuldfähig gewesen sei.
Der Mann war kurz nach dem Unfall von der Polizei festgenommen worden. Nach einer vorsorglichen Untersuchung im Spital wurde er in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.
Wann sich der Angeklagte vor dem Bezirksgericht Brugg verantworten muss, steht noch nicht fest.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Staatsanwaltschaft klagt einen Mann wegen mehrfacher vorsätzlicher Tötung an.
- Er verursachte 2019 vor dem Bözbergtunnel einen schweren Unfall mit drei Todesopfern.
- Gefordert werden für den Montenegriner sieben Jahre Gefängnis.