Drohungen und Tätlichkeiten gegen Kontrolleure

136 Strafanzeigen gegen Tierhalter und 174 Verurteilungen wurden im Kanton St. Gallen im Jahr 2016 eingereicht und ausgesprochen. Bei den Tierschutzkontrollen kommt es oft zu Bedrohungen und Tätlichkeiten.

ulrich k.
Der Fall Hefenhofen TG hat die St. Galler Regierung veranlasst, die Situation des Tierschutzes im Kanton zu kontrollieren. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Regierung von St. Gallen hat die Tierschutzbestimmungen im Kanton eruiert.
  • 136 Strafanzeigen gegen Tierhalter wurden 2016 eingereicht.
  • Tierschutzkontrolleure sind oft Drohungen und Tätlichkeiten ausgesetzt.

Es ist eine traurige Bilanz. 136 Strafanzeigen gegen Tierhalter wurden im Kanton St. Gallen 2016 eingereicht. Zudem wurden 174 Verurteilungen ausgesprochen. Dies sei schweizweit die höchste Zahl im Verhältnis zur Bevölkerung, so schreibt die St. Galler Regierung in einer Antwort zum Vorstoss des parteilosen Kantonsrats Martin Sailer. Dieser wollte aufgrund des Falls in Hefenhofen TG wissen, wie die Situation im Kanton St. Gallen in Sachen Tierschutz aussieht.

In der Antwort heisst es zudem, dass der Aufwand, um die Tierschutzgesetzgebung zu kontrollieren, in den letzten Jahren ständig zugenommen habe. Problem sei, dass viele betroffene Personen häufiger gegen die Massnahmen der Behörden vor Gericht ziehen. Zudem sei es keine Seltenheit, dass es bei den zum Teil unangekündigten Kontrollen oft zu Drohungen gegen die Kontrollpersonen käme. Teilweise würden sie sogar Tätlich angegriffen, heisst es in der Stellungnahme weiter.

Jährlich rund zehn Tierhalteverbote

Zu kontrollieren gibt es in St. Gallen viel, schreibt das «St. Galler Tagblatt». Rund 5200 Nutzierhaltungen, 400 Alpbetriebe und geschätzte 50'000 Heimtierhaltungen gibt es im Kanton. Jährlich werden im Schnitt zehn Tierhalteverbote ausgesprochen. 2016 waren dies acht, ein Jahr davor 12 Verbote.

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