Durch Spenden finanzierte Filme werden immer beliebter

Crowdfunding bezeichnet den Vorgang einer Schwarmfinanzierung. Start-Ups oder Unternehmen stellen im Internet ihre Projekte und Produkte vor und sammeln Spenden, um sie realisieren zu können. Die Spender erhalten meist einen kleinen Gegenwert, sollte das Projekt nicht finanziert werden können, erhalten sie ihr Geld zurück.

Diese Art der Schwarmfinanzierung ist bereits seit einigen Jahren sehr beliebt, in der Schweiz gibt es rund 40 verschiedene Crowdfunding-Plattformen. Einige sind hier auf Projekte spezifischer Art spezialisiert, wie beispielsweise im Bereich des Sports. Nun kommt auch die Filmindustrie immer stärker auf den Geschmack und einige Filme werden nun gänzlich von Fans finanziert.

In Amerika sind bereits einige erfolgreiche Filme durch Fans und private Sponsoren mitfinanziert worden. Die Regisseure und Produzenten berufen sich hierbei auf die Unabhängigkeit und Freiheit, die ihnen für ihre Arbeit bleibt. Falls sie ihren Film mit privater Unterstützung realisieren können, sind sie nicht auf Filmstudios und deren Vorgaben angewiesen.

Auch aus Deutschland kamen bereits einige schwarmfinanzierte Filme in unsere Kinos und auf unsere Bildschirme. Ein prominentes Beispiel ist «Stromberg – Der Film», der Spenden in der Höhe von einer Million Euro gesammelt hat. Die Summe sollte innerhalb von drei Monaten gesammelt werden, die Finanzierungsgrenze wurde aber bereits nach fünf Tagen erreicht.

Die Schweiz hinkt im internationalen Vergleich im Bereich des Crowdfundings für Filmprojekte insgesamt etwas hinterher. Doch auch hierzulande tut sich etwas, wie das Filmprojekt «Mad Heidi» zeigt. Dieser Film soll der weltweit erste, ausschliesslich durch Fans finanzierte Streifen werden, und ist mittlerweile auf einem sehr guten Weg. Schon jetzt ist «Mad Heidi» das erfolgreichste Crowdfunding-Filmprojekt der Schweiz.

Bisher wurden über 330'000 Franken an Spenden gesammelt, mehr als 2'700 Fans aus 40 Ländern haben das Projekt bereits unterstützt. Um mit der Produktion des Films beginnen zu können, ist allerdings eine Finanzierungsgrenze von einer Million Franken veranschlagt. Deshalb stellte das Team hinter «Mad Heidi» am diesjährigen Film Festival in Zürich eine neue, alternative Finanzierungsmethode vor. «Mad Invest» nennt sich diese neue Methode, mit der künftig nicht mehr nur ausschliesslich Spenden gesammelt werden sollen.

Vielmehr ist «Mad Invest» eine neuartige Investitionsmethode in ein Filmprojekt, bei der automatisiert Umsatzanteile ausbezahlt werden. Als Dank für ihr Geld und Vertrauen erhalten die treuen Fans zudem exklusive Vorteile und Prämien. Ab einem gewissen Betrag erhält man eine Statistenrolle im Film, kann den Drehort besuchen oder wird namentlich im Abspann erwähnt.

Ausserdem plant das Team rund um «Mad Heidi» einen weltweiten gleichzeitigen Digital-Release des Films. Dies kann, gemäss den Initianten, die Einnahmen um das sechsfache steigern. Sollte die Finanzierungssumme von einer Million Franken allerdings nicht erreicht werden, erhalten die Spender zumindest die Gelder zurück.