Einige Einzelpersonen häufen Dutzende Konkurse an

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Zürich,

Es gibt Menschen in der Schweiz, die sammeln Konkurse wie andere Briefmarken oder Gartenzwerge. Ein Mann liegt dabei an der unrühmlichen Spitze.

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Firmenkonkurse in der Schweiz häufen sich. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Ganze 78 Firmenpleiten in der Schweiz in der letzten zehn Jahre gehen auf das Konto eines unbekannten «Konkursreiters». Damit ist er in Bezug auf die Anzahl der grösste Pleitier der Schweiz, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Auswertung der Firmenauskunftei Crif zeigt.

Doch noch mehr Menschen in der Schweiz haben dutzende Firmenkonkurse zu verantworten. So war ein anderer Mann für die Pleite von 75 Firmen mitverantwortlich, ein weiterer hat 54 und ein anderer 44 Unternehmen in den Konkurs geführt.

Ganze 38 Firmenpleiten sind das Werk von gleich zwei Männern. Dass es Männer sind, überrascht dabei nicht: Denn 93 Prozent all derjenigen, die in den letzten Jahren mindestens drei Firmen in den Konkurs geführt haben, sind Männer, wie Crif festgestellt hat.

Es gibt jedoch auch Frauen, die den männlichen Konkursreitern durchaus Konkurrenz machen: Die grösste «Pleitetante» hat in den letzten zehn Jahren 35 Firmen pleitegehen lassen. Dass einzelne Personen an so vielen Firmenkonkursen beteiligt sind, lässt allerdings auf kriminelle Energie schliessen. In den letzten Jahren hat es in der Schweiz nämlich gehäuft Fälle von sogenannter Konkursreiterei gegeben.

Die meisten Konkursreiter leben in Zürich

Das Prinzip ist folgendes: Dubiose Geschäftsleute übernehmen Firmen, die kurz vor der Pleite stehen und tätigen danach im Namen der Firma noch einige Geschäfte, bevor sie die Firma endgültig in den Konkurs treiben. Die Konkursreiter werden darum auch «Firmenbestatter» genannt. Manche betreiben die Konkursreiterei sogar als Geschäftsmodell, indem sie Firmen gründen, sich bereichern und keine Rechnungen bezahlen, dann Konkurs anmelden und schon wieder die nächste Firma gründen.

Die Analyse von Crif zeigt allerdings auch, dass insgesamt nur sehr wenige Menschen es auf wirklich viele Firmenpleiten gebracht haben. Mit 1244 hat mehr als die Hälfte der Gesamtzahl an Personen nur drei Konkurse zu verantworten. Für zehn oder mehr Firmenpleiten waren insgesamt 91 Personen mitverantwortlich.

Laut der Analyse leben mit 267 die meisten Konkursreiter laut dem aktuell im Handelsregister aufgeführten Wohnsitz in Zürich, gefolgt von solchen, die an einen unbekannten Ort gezogen sind. Die meisten Firmensitze der untersuchten Pleitefirmen lagen mit 1252 im Kanton Zürich, gefolgt vom Tessin mit 900, der Waadt, Genf und Zug mit je zwischen 700 und 900 Firmen.

Hälfte der untersuchten Firmen älter als 6 oder 7 Jahre

Die Firmen, die in den Konkurs geführt wurden, waren zum Grossteil GmbHs (53 %) und Aktiengesellschaften (38 %), während Einzelunternehmen mit 8 Prozent am seltensten vertreten waren. Die Hälfte der 2022 untersuchten Firmen waren älter als 6 oder 7 Jahre, die Hälfte jünger.

Für die Analyse hat Crif sämtliche im Handelsregister aufgeführten Personen untersucht, die in den letzten zehn Jahren drei oder mehr Konkurse verzeichneten. Dabei berücksichtigten die Studienautoren nur Personen, die während zum Zeitpunkt des Konkurses ein aktives Mandat in der Firma ausübten. Liquidatoren, Prokuristen oder die im Register unter «ferner zeichnet» aufgeführten Personen, die nur bedingt Einfluss auf den Erfolg des Unternehmens haben, wurden nicht gezählt.

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