Elbit Systems: Drohnen-Kauf der Schweizer Armee umstritten
Der israelische Rüstungskonzern Elbit Systems, bei welchem die Schweizer Armee Drohnen bestellte, steht wegen Kriegsmaterial auf der schwarzen Liste der SVVK.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Armee kaufte bei Elbit Systems Drohnen ein.
- Der Rüstungskonzern aus Israel ist wegen Kriegsmaterial umstritten.
- Er steht auf der schwarzen Liste der SVVK.
Die Schweizer Armee kauft ihre Drohnen bei einem israelischen Rüstungskonzern ein. Dieser steht auf der schwarzen Liste des Schweizer Vereins für verantwortungsvolle Kapitalanlagen (SVVK). Der Konzern soll geächtetes Kriegsmaterial anbieten.
Der Rüstungskonzern Elbit Systems, bei dem die Schweizer Armee sechs Drohnen bestellt hat, steht auf der Ausschlussliste des SVVK. Dem SVVK gehören grosse öffentliche Investoren, wie die Pensionskasse des Bundes an. Darüber berichtete der «Tages-Anzeiger» in seiner Montagsausgabe.
Elbit Systems umstritten
Der Verein empfiehlt Elbit Systems zum Ausschluss, weil das Unternehmen auch Streumunition anbiete. Das ist den Empfehlungen für den Ausschluss eines Unternehmens auf der SVVK-Webseite zu entnehmen.
Demnach geriet Elbit auf die schwarze Liste, weil der Konzern den Waffenbauer IMI Systems übernommen hat. Der Konzern produziere Streumunition, die weltweit geächtet ist. Die vielen Blindgänger können noch Jahre nach einem Konflikt explodieren und zu Opfern unter der Zivilbevölkerung führen.
Die Schweizer Armee kauft bei Elbit nicht nur die Drohnen, sondern gab dem Konzern noch den Zuschlag für neue Telekommunikationsanlagen. Die Nationalbank hatte sich - dem Bericht des «Tages-Anzeigers» zufolge - bereits von ihrem Elbit-Aktienpaket getrennt. Dies, kurz nachdem es auf der Ausschlussliste gelandet war.
ADS 15 nicht «serienreif»
Sie hat sich verpflichtet, keine Aktien von Firmen zu kaufen, die «in die Produktion international geächteter Waffen» involviert sind. Auch die Bundespensionskasse Publica hat Elbit auf ihre Ausschlussliste gesetzt.
In den Eidgenössischen Räten führte die Beratung des 250-Millionen-Geschäftes der Drohnen Typ Hermes 900 HFE zu Unstimmigkeiten. Es hatte sich Unbehagen breit gemacht, dass mit dem ADS 15 ein Produkt ausgewählt wurde, das nicht serienreif sei. Die sechs Drohnen sind je neun Meter lang und weisen eine Flügelspannweite von 17 Metern auf. Sie sollen das Aufklärungsdrohnensystem aus dem Jahr 1995 ablösen.