Elektrische Zigarette bereitet den Schweizer Ärzten Sorgen
Die elektrische Zigarette bereitet den Lungenärzten in der Schweiz sorgen, nachdem in den USA mehrere Personen im Spital behandelt werden mussten.
Das Wichtigste in Kürze
- In den USA mussten mehrere Personen nach dem Verwenden von E-Zigis ins Spital gehen.
- Lungenexperten sind nach dem Vorfall besorgt.
153 Verdachtsfälle von Ende Juni bis zum 20. August werden nun von der US-Gesundheitsbehörde CDC untersucht. Die Fälle verbindet die elektrische Zigarette.
Bei allen Personen kam es nämlich nach dem Gebrauch von E-Zigaretten zu schweren Lungenproblemen. Weitere Verbindungen wurden aber bisher noch nicht entdeckt.
Die elektrische Zigarette sei jedoch zum Konsum von THC gebraucht worden, gaben einige der Betroffenen an. Beschwerden sind Atembeschwerden, Atemnot und Brustschmerzen auf. Dazu kamen in einigen Fällen Magen-Darm-Erkrankungen.
Am Freitag wurde in den USA zudem der erste Todesfall in Zusammenhang mit einer E-Zigarette bekannt.
Bei der Schweizerischen Gesellschaft für Pneumologie ist man besorgt. Die Mitglieder befassen sich mit Lungen- und Atemwegserkrankungen. Vizepräsident Martin Brutsche: «Die Schweizerische Gesellschaft für Pneumologie ist der Meinung, dass die Nebenwirkungen von E-Zigaretten nur unzureichend geklärt sind. Sie sollten untersucht werden. »
Elektrische Zigarette ist nicht harmlos
Man begrüsst deshalb die Untersuchung. Brutsche ist Leider des Lungenzentrum am Kantonsspital St. Gallen. Weiter: «Es ist nicht gerechtfertigt anzunehmen, dass E-Zigaretten harmlos sind.»
Man rät deshalb davon ab. Jedoch seien zum aktuellen Zeitpunkt noch zu wenig Informationen bekannt, um eine genaue Einschätzung zu geben.
Doch: «Sollte die Ursache jedoch tatsächlich bei den E-Zigaretten liegen, dann werden Nutzer in der Schweiz davon genauso betroffen sein.» Nun soll die Industrie den Beweis erbringen, dass E-Zigaretten harmlos sind, bevor sie verkauft werden dürfen.
Langzeitstudien gefordert
Ähnliche Töne sind von der Lungenliga Schweiz zu vernehmen. Es brauche nun Langzeitstudien, sagt Claudia Künzli. Sie ist die Leiterin Gesundheitsförderung und Prävention der Lungenliga Schweiz. «Es ist nicht auszuschliessen, dass durch den Konsum von E-Zigaretten die Entstehung von Asthma oder Bronchitis begünstigt wird.»
Fälle wie in den USA sind der Lungenliga Schweiz aber nicht bekannt. Dennoch fordert die Organisation «gleiche Regulierungen für alternative Tabakprodukte und E-Zigaretten hinsichtlich Verkauf, Werbung und Passivrauchschutz wie für herkömmliche Tabakprodukte».