Elgg ZH: Feuerteufelin verlor vor Brandserie Job und Katze
Im Zusammenhang mit der Brandserie im zürcherischen Elgg wurde eine Frau verhaftet. Die 44-Jährige hatte offenbar «eine Fülle an Problemen».
Das Wichtigste in Kürze
- Eine 44-jährige Frau soll in Elgg ZH mehrere Brände gelegt haben.
- Nun erzählen Dorfbewohner, wie sie die Feuerteufelin wahrgenommen haben.
- Gleich mehrere Ereignisse haben die Tatverdächtige demnach psychisch belastet.
Die mutmassliche Feuerteufelin von Elgg ist gefasst. Nach einer Serie von Bränden im Zürcher Dorf hat die Polizei eine 44-Jährige festgenommen und befindet sich mittlerweile in Untersuchungshaft. Das Zwangsmassnahmengericht genehmigte den Antrag der Staatsanwaltschaft auf U-Haft.
Gegenüber dem «Tages-Anzeiger» haben mehrere Stimmen aus dem Dorf nun über die Frau und die Brandstiftungen gesprochen. Der frühere SP-Kantonsrat Bernhard Egg kennt die mutmassliche Feuerteufelin. Sie war 14 Jahre lang Mieterin bei ihm im Haus.
Egg beschreibt sie als lieben Menschen, der nie etwas Böses getan habe. Entsprechend zeigt er sich schockiert: «Wir sind aus allen Wolken gefallen – so eine Geschichte kann man nicht erfinden.»
Schon im März, als ein Grossbrand für grossen Schaden sorgte, sei über den Brandstifter spekuliert worden. Egg sagt: «Alle in Elgg haben gerätselt und sich ihren Reim gemacht, wer es gewesen sein könnte.» Die Mieterin sei allerdings nie genannt worden.
Feuerteufelin von Elgg war Einzelgängerin
Wie die Zeitung unter Berufung auf verschiedene Quellen berichtet, soll die Frau aber psychische Probleme gehabt haben. Vor der Brandserie habe die alleinerziehende Mutter ihren Job verloren, dazu starb auch noch ihre Katze.
Das ist zwar keine Entschuldigung, aber eine mögliche Erklärung für die Brandstiftungen. Ein anonymer Anwohner sagt dazu: «Das mag alles schlimm sein, aber ist noch lange keine Legitimation, Häuser anzuzünden.»
Egg spricht von «einer Fülle an Problemen», die zu den Taten geführt haben könnte. Dazu komme wohl auch ein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit. Die 44-Jährige galt im Dorf als Einzelgängerin und als einsam.
Die Kantonspolizei Zürich sagt, die Frau sei weitgehend geständig. Laut Ex-Kantonsrat Egg ist aber noch unklar, ob sie tatsächlich für alle Feuer verantwortlich sei. Möglicherweise könnte es auch Nachahmungstäter gegeben haben.