Elisabeth Kopp im Alter von 86 Jahren gestorben

Elisabeth Kopp ist im Alter von 86 Jahren verstorben. Die erste Bundesrätin war wegen eines Skandals nur vier Jahre im Amt.

Elisabeth Kopp
War die erste Frau im Bundesrat: Elisabeth Kopp. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Alt Bundesrätin Elisabeth Kopp ist am Karfreitag 86-jährig gestorben.
  • Die Zürcherin wurde 1984 als erste Frau in den Bundesrat gewählt.
  • Nach einer Kontroverse trat sie nach nur vier Jahren zurück.

Die FDP-Politikerin Elisabeth Kopp ist am Karfreitag nach langer Krankheit verstorben, wie der Bundesrat mitteilt. Kopp war am 2. Oktober 1984 als erste Frau in den Bundesrat gewählt worden.

Ihre Wahl sei ein Meilenstein für die Gleichstellung der Frauen in der Schweiz gewesen, so der Bundesrat. Sie übernahm das Justiz- und Polizeidepartement, wo sie sich insbesondere auch für das neue Eherecht stark machte. Kopp galt als kompetente, souveräne und entscheidungsfreudige Regierungsfrau.

Unschöner Abgang, spätere Rehabilitation

Ihre politische Karriere begann sie 1970 als FDP-Gemeinderätin in Zumikon. Vier Jahre später wurde sie Gemeindepräsidentin – als erste Frau im Kanton Zürich. 1979 zog sie in den Nationalrat ein.

Trotz einer Schlammschlacht um ihren schillernden Ehemann wurde sie dann 1984 mit grosser Mehrheit in den Bundesrat gewählt. Sie folgte auf den Zürcher Freisinnigen Rudolf Friedrich, der nach zwei Amtsjahren aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat.

Kopp-Affäre und Rücktritt

Nach vier Jahren im Amt entstand eine Kontroverse um einen Telefonanruf Kopps an ihren Ehemann. Dieser stand im Verdacht, via ein Unternehmen in Geldwäscherei-Geschäfte verwickelt zu sein. Besonders schwer wog, dass Kopp das Telefongespräch zu vertuschen versuchte. Der immense öffentliche Druck bewog Elisabeth Kopp schliesslich 1989, ihren Rücktritt aus dem Bundesrat einzureichen.

Sie wurde allerdings später vom Bundesgericht der Amtsgeheimnisverletzung freigesprochen. Obwohl de facto rehabilitiert, zog sie sich grösstenteils aus der Öffentlichkeit zurück. Nur sporadisch setzte sie sich politisch ein – wiederum für Frauenthemen: Die Mutterschaftsversversicherung, die Förderung der Gleichstellung oder um Frauen zu ermutigen, in die Politik zu gehen.

Bundesrat und Bundeskanzlei sprechen der Familie und den Angehörigen ihr tief empfundenes Beileid aus, heisst es weiter.

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