Elisabeth Kopp spricht offen über ihre Leidenszeit
Elisabeth Kopp war die erste Bundesrätin der Schweiz. Ihre Amtszeit wurde von einem Skandal überschattet, der ihr schwer zusetzte.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Amtszeit von Elisabeth Kopp wurde von einem Skandal überschattet.
- In einem Dok-Film deutet sie nun an, dass sie Suizidgedanken hegte.
«Meine Damen und Herren, ich kann Ihnen aus naheliegenden Gründen nicht versprechen, im Bundesrat meinen Mann zu stellen» – mit diesen markigen Worten nahm 1984 Elisabeth Kopp die Wahl zur Bundesrätin an. Damit wurde Kopp, die für die FDP politisierte, zur ersten Frau im Bundesrat. Nächste Woche könnten nun erstmals an einem Tag gleich zwei Frauen den Sprung in die Landesregierung schaffen.
Doch Kopps Amtszeit war nicht von Erfolg gekrönt. Ihr Ehemann, der Jurist Hans W. Kopp, wurde der Steuerhinterziehung beschuldigt. Elisabeth Kopp hatte ihren Mann telefonisch über Geldwäsche-Gerüchte informiert – das wurde ihr zum Verhängnis. Medien bauschten den Skandal auf. Am 12. Dezember 1988 gab sie ihren Rücktritt auf Ende Februar 1989 bekannt.
Keine Fangnetze
Die Zeit war für die erste Bundesrätin nicht einfach. In der SRF-Dok «Die 7 Bundesrätinnen» deutet Kopp an wie sehr sie gelitten hat: «Damals hatte die Kirchenfeld-Brücke noch kein Sprungnetz.» Sie vertrage keine Ungerechtigkeit, und diese sei ihr widerfahren. Doch soweit kam es nicht.
Die Vorwürfe wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses gegen Kopp hielten einer genaueren Untersuchung nicht stand. Jedoch war der Schaden bereits angerichtet. Die Schweiz hatte bis heute lediglich sieben Bundesrätinnen. Drei davon gehörten der SP an, zwei der CVP sowie jeweils eine Bundesrätin der FDP und BDP.