Emmental: Lueg-Betreiber am Ende – wegen teurem Strom?
Die Pächter des Landgasthofs Lueg müssen ihr Ausflugslokal in Emmental BE aufgeben. Die Stromkosten seien viel zu hoch – und die Besucherzahlen zu niedrig.
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Das Wichtigste in Kürze
- Die Betreiber des Landgasthofs Lueg haben Bilanz deponiert.
- Aufgrund der hohen Stromkosten stehen die Pächter im Emmental vor dem Konkurs.
- Die ansässige Volksmusik-Stiftung soll aber erhalten bleiben.
Eine gleichermassen schwere wie überraschende Entscheidung: Die Pächter des Landgasthofs Lueg in Kaltacker bei Burgdorf BE müssen das Handtuch werfen.
Die Betreiberfirma Emmentaltop GmbH hat vergangene Woche ihre Überschuldungsanzeige aufgegeben. Das Lokalblatt «Unter-Emmentaler» informierte zuerst über den bevorstehenden Konkurs.
Sechsfache Teuerung zwingt Betreiber in die Knie
Laut Co-Geschäftsführer Cesare Mimo Caci sollen vor allem die stark gestiegenen Stromkosten für die Situation verantwortlich sein. Allein bei einer Erhöhung im Jahr 2023 sei der Abschlag sechsmal teurer geworden.
Zwar hätten sich die Marktpreise mittlerweile etwas beruhigt, doch die vorausgegangene Erhöhung belastet den Betrieb noch heute.
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Hinzu kommt die Wetterabhängigkeit des Gasthofs: Bei Schlechtwetter gibt es keine oder kaum Gäste.
Eigentümer sucht neue Pächter
Caci und Co-Geschäftsführer Michael Kräuchi hatten daher bereits auf wetterunabhängigen Tourismus wie Tagungen gesetzt. In Kooperationen waren zudem Gäste anderer Unternehmen auf die Lueg zu dem Ausflugsziel gebracht worden.
Laut Caci habe das auch gut funktioniert, für die finanzielle Absicherung jedoch nicht gut genug.
Die auf der Lueg ansässige Stiftung für die Schweizer Volksmusik und Volkskultur ist von der Pleite voraussichtlich nicht betroffen.
Verwaltungsratspräsident und Stiftungsgründer Jörg Moser betonte laut der «Berner Zeitung» deren Erhalt.
Das Architekturbüro Moser und Partner ist Eigentümer des Gasthofs und will nach neuen Pächtern – oder gegebenenfalls Käufern suchen.