Energiekrise

Energiekrise: Skigebiete wollen bei Liften und Warmwasser sparen

Im Winter könnte der Strom knapp werden – auch in Skigebieten. Man ist sich einig: Schneekanonen müssen trotzdem laufen. Sparen würde man woanders.

Schneekanone
Viele Skigebiete könnten ohne Schneekanonen nicht überleben. (Im Bild: Airolo TI) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Um der drohenden Mangellage entgegenzuwirken, haben Skigebiete einen Stromsparplan.
  • So könnten Sitzheizungen ausgeschaltet und die Lifte langsamer laufen gelassen werden.
  • Die Schneekanonen bleiben hingegen essenzieller Bestandteil für den Winterbetrieb.

Die Schneekanonen sind aus den meisten Skigebieten nicht mehr wegzudenken. Tiefer gelegene Pisten könnten heute ohne Beschneiung kaum mehr betrieben werden. Auch dieses Jahr kündet sich nach dem Rekord-Oktober ein milder Winter an.

Die Skigebiete stehen nun wegen des Ukraine-Kriegs aber vor einer schwierigen Saison. Es besteht die Gefahr einer Strommangellage im Winter. Zwar ist die Versorgung laut Bundesrat nicht gravierend gefährdet. Dennoch könne es zu Engpässen kommen.

Müssen die Bergler den Schneekanonen im Fall der Fälle etwa doch den Stecker ziehen?

Nau.ch hat sich bei den Skigebieten umgehört – und man ist sich einig. Ohne Kanonen keine Piste! Die technische Beschneiung ist «integraler und essenzieller Bestandteil des Winterbetriebs», so die Medienstelle in Laax GR.

Auch Urs Egli von den Titlis Bergbahnen sagt: «Das Abstellen der Schneekanonen hätte starke Folgen für die volkswirtschaftliche Leistung. Unzählige Arbeitsplätze wären gefährdet.»

Es gelte, «die Schneekanonen sicherlich nicht im Grenztemperaturbereich einzusetzen. Sondern während Perioden, in welchen sehr effizient beschneit werden kann. So kann Strom gespart werden», heisst es etwa von der Aletsch Arena im Wallis.

Die Skiregion Adelboden-Lenk BE betont hier, dass der Stromverbrauch der Schweizer Bergbahnen lediglich 0,3 Prozent des jährlichen Stroms beträgt. Und das bei einer Wertschöpfung von «sechs Milliarden Franken».

Lieber frieren als kein Schnee auf der Piste

Strom sparen will man stattdessen an anderen Orten. «Proaktiv haben wir Beleuchtungen bereits eingestellt», so Egli. Je nach «Eskalationsstufe» würden zusätzliche Massnahmen schrittweise umgesetzt.

So könnte etwa die Lift-Geschwindigkeit reduziert werden, wenn es wenig Gäste hat. Auch am Abend auf die Garagierung von Sesseln und Gondeln zu verzichten, gehört zum Sparplan der Bergbahn-Betreiber.

Wie sind Sie auf der Piste unterwegs?

Reicht das immer noch nicht, würden die Fahrten von Pendelbahnen und Standseilbahnen reduziert, um Leerfahrten zu vermeiden. Sitzheizungen und Rolltreppen könnten ebenfalls ausgeschaltet werden. Die Raumtemperaturen würden begrenzt – und in den WC-Anlagen das Warmwasser abgedreht.

Skifahrer dürfen zu (fast) gleichen Preisen kurven

Die Skifahrer müssen sich also bei einem Strommangel vielleicht etwas dicker anziehen. Es gibt aber positive Nachrichten.

Die Preise werden nicht oder zumindest nur moderat erhöht. Im Gegenteil zu Österreich, wo Liftkarten bis zu zehn Prozent teurer werden. Weil viele Gebiete frühzeitig Vorkehrungen getroffen haben, kann hier auf einen «Stromzuschlag» verzichtet werden.

So hat die «Weisse Arena Gruppe» (Flims) den Strom bis 2024 schon «vor geraumer Zeit» eingekauft. Auch Zermatt, Engelberg und Arosa-Lenzerheide sind zumindest für die nächste Saison abgesichert.

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