Enten füttern: Wie schädlich ist Brot für die Tiere?
Jöö, Enteli füttern! Das kommt für eine Facebook-Userin nicht infrage – die Tiere würden Schaden davon tragen. Ist Brot wirklich schädlich? Ein Experte erklärt.
Das Wichtigste in Kürze
- Enten mit Brot zu füttern, sei schädlich, findet eine Facebook-Userin.
- Sie ist schockiert darüber, dass es immer noch Menschen gebe, die das nicht wissen.
- Halb so wild: Kleine Mengen schaden den Tieren nicht, erklärt der Experte.
Enten füttern ist süss! Es ist lustig, wie die Tiere am Brot knabbern, wie sie kleine Wettrennen veranstalten. Doch ist das für die Tiere nicht ungesund? Im Volksmund hört man oft, dass die Enten von dem Brot Bauchschmerzen bekommen.
Eine Userin auf Facebook ist jedenfalls überzeugt davon. Sie regt sich auf: Viele Menschen wüssten immer noch nicht, wie schädlich das Brot für die Enten und die Umwelt sei!
Kleine Mengen sind unbedenklich
Sie schildert ihr Erlebnis mit einem Facebook-Post in der Lokal-Gruppe von Sirnach TG: «Heute hab ich mal wieder eine Familie dabei beobachtet, wie sie Enten mit Brot gefüttert haben», schreibt sie. Sie habe die Familie darauf hingewiesen, dass das Brot weder für die Enten noch den Teich gut sei. Darauf habe sie erstaunte Blicke geerntet.
Doch wie schädlich ist das Brotfüttern für die Enten wirklich? Samuel Furrer von der Wildtier-Fachstelle des Schweizer Tierschutzes sagt auf Anfrage von Nau.ch: «Kleine, gelegentliche Mengen an verfüttertem Brot sind unbedenklich – in der Regel passiert da nichts Negatives. Gar nicht geht verschimmeltes Brot oder solches mit viel Zucker und Salz.»
Aber: «Problematisch kann es sein, wenn an bestimmten Stellen regelmässig und viel gefüttert wird. Das kann zu Ansammlungen von Vögeln führen, das erhöht den Stress für die Tiere und das Risiko von Krankheitsübertragungen. Herumliegende Brotreste können auch Ratten anziehen.»
Die Tiere immer an der gleichen Stelle zu füttern, könne sogar Konsequenzen für Menschen haben. Furrer erklärt: «Durch die Konditionierung mit Brot kann es sein, dass Wasservögel auch ‹frech› werden. Vereinzelt kann es dann zu Vorfällen kommen, wo Vögel Menschen bedrängen.» Gerade bei Schwänen sei dies schon öfters vorgekommen.
Die Menge macht das Gift
Eine Sache hat die Facebook-Userin allerdings richtig erkannt. «Die Menge macht das Gift», schreibt sie auf ihrem Facebook-Post.
Das sieht auch Furrer so: «Es soll nur so viel gefüttert werden, wie ein, zwei Tiere innert kurzer Zeit fressen können. Ansonsten werden zu viele Tiere angelockt und es kommt zu Streitereien», schreibt er.
Und mit ihrem Post tut die Frau etwas Gutes. Furrer betont, dass Information essenziell sei. «Wichtig ist, den Menschen, die füttern, die Verhaltensregeln verständlich zu machen. Sie müssen für die Risiken einer falschen Fütterung sensibilisiert werden.»