Warum frieren Enten im Winter auf dem Eis nicht fest?
Enten haben tolle Überlebenstricks, um Minusgrade zu überstehen. Einer ist der Blutkreislauf. Und auch Enten sparen Energie.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein spezieller Blutkreislauf sorgt dafür, dass Enten im Winter nicht auf Eis festkleben.
- Denn: Das Blut in den Schwimmhäuten an ihren Füssen kann bis auf null Grad runterkühlen.
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Enten bei frostig-klirrenden Temperaturen nicht auf zugefrorenen Gewässern mit ihren Füssen festkleben?
Hinter dem Phänomen steckt ein spezieller Blutkreislauf. Er sorgt dafür, dass in den Füssen von Wasservögeln kälteres Blut fliesst als im Körper: ein genialer Trick der Natur.
Mit warmen Füssen würden Enten das Eis antauen und im Schmelzwasser festfrieren. Das kann nur bei lang anhaltendem Frost passieren oder wenn ein Tier krank oder verletzt ist, sagt Wildtierbiologe Prof. Klaus Hackländer.
Normalerweise ströme das etwa 40 Grad warme arterielle Blut vom Herzen an dem wesentlich kälteren venösen Blut aus den Beinen vorbei und kühlt dabei soweit ab, dass die Schwimmhäute der Füsse bis auf null Grad herunterkühlen.
Noch ein Trick gegen das Frieren
Ein weiterer Überlebenstrick: Die Deckfedern der Enten liegen wie Dachziegel übereinander, schliessen dabei Luft mit ein und bilden so eine Isolierung.
Zudem fettet die Ente ihre Federn mit einem ölhaltigen und wasserabweisenden Sekret aus ihrer Bürzeldrüse ein, so Hackländer. Das Wasser perle daran einfach ab.
Trotz dieser Strategien müssen Enten im Winter mit ihren Kräften haushalten und Energie sparen. Daher sollte man vermeiden, sie zu erschrecken oder auch seinen Hund daran hindern, sie aufzuscheuchen.
Auch Füttern ist unnötig. Das ziehe nur Tauben und Ratten an. Enten finden ganzjährig genug Futter.