Erbschaftssteuer: Die Hälfte der Familienunternehmer würde wegziehen

Stefan Schönbächler
Stefan Schönbächler

Bern,

Eine Umfrage bei über 200 Schweizer Unternehmern zeigt, dass die geforderte Erbschaftssteuer der Juso-Initiative viele zum Teilverkauf oder Umzug zwingen würde.

Juso Erbschaftssteuer initiative
Die Juso hat die Initiative «Für eine soziale Klimapolitik – steuerlich gerecht finanziert (Initiative für eine Zukunft)» lanciert. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Juso brachte genug Unterschriften für ihre Erbschaftssteuer-Initiative zusammen.
  • Viele Unternehmer befürchten, die geforderte Steuer nur schwer begleichen zu können.
  • In einer Befragung gibt über die Hälfte an, auch einen Umzug ins Ausland zu erwägen.

«PWC» hat im Juni eine Umfrage unter 224 Familienunternehmerinnen und -unternehmern durchgeführt. Es ging dabei um die von den Jungsozialisten lancierte Initiative zur Einführung einer Erbschaftssteuer.

Erbschaftssteuer würde Unternehmer zum Verkauf zwingen

Es zeigt sich: Viele Unternehmer würden ins Ausland flüchten, würden die Forderungen der Initiative durchgesetzt. Die Juso fordert darin nämlich, dass Schenkungen und Erbvorbezüge ab 50 Millionen Franken zu 50 Prozent besteuert werden.

Initiative Juso Erbschaftssteuer
Rund 110'000 Unterschriften kamen für die Initiative zusammen. - keystone

47 Prozent der Befragten schätzen, dass ihr jetziges Vermögen diese Grenze überschreitet. Entsprechend gross ist auch die Angst vor den Folgen der Initiative. 65 Prozent geben an, dass sie ihr Unternehmen oder Teile davon verkaufen müssten, würden sie zur Zahlung dieser Erbschaftssteuer gezwungen. Aber auch Nicht-Betroffene scheinen der Initiative abgeneigt – 96 Prozent der Befragten würden die Initiative bei einer Abstimmung ablehnen.

Umzug ins Ausland

Viele Studienteilnehmer ziehen bereits Möglichkeiten in Betracht, um der Steuer zu entgehen. 57 Prozent der Befragten überlegen sich demnach, präventiv ins Ausland zu ziehen. Auch erwägen viele die vorzeitige Übertragung von Vermögenswerten innerhalb der Familie.

Wirst du für die Erbschaftssteuerinitiative der Juso stimmen?

Für die Initiative «Für eine soziale Klimapolitik – steuerlich gerecht finanziert (Initiative für eine Zukunft)» wurden am 8. Februar 2024 110'320 Unterschriften eingereicht.

Kommentare

User #2624 (nicht angemeldet)

Jetzt fängt die Angstmacherei wieder an! Immer diesselbe Leier seit Jahren, wenn es darum geht, das Geld gerechter zu verteilen. Der Grossteil der Bevölkerung scheint eine 2-Klassengesellschaft regelrecht zu brauchen. Als wäre es natürlich, dass einige wenige das grosse Vermögen besitzen und somit die Politik und die Wirtschaft zu ihren Gunsten steuern können. Das wirkt sich auf die Demokratie aus! Es ist nicht normal, dass eine Familie im Besitz von mehreren Millionen, sprich Milliarden ist und dieses Geld immer in der selben Familie liegen bleibt. Das Geld muss in Umlauf kommen. Und zu den Superreichen selbst: Es spricht für sich, dass ein solches Verhalten (Wegzug) in keinster Weise solidarisch oder sozial ist. Auch wenn sie besteuert würdrn, gaben sie noch mehr als genug zum (sehr gut) leben und investieren. Auch für die nachfolgenden Generationen. Geld ist Macht. Und am Ende geht es immer nur darum, keine Macht abgeben zu wollen. Damit das nicht passiert, wird immer zum Mittel der Angstmacherei gegriffen, sprich, es wird gedroht, dass diese dann wegziehen und das Hammermittel gegen alles: Arbeitsplätze könnten verloren gehen. Und das Volk kuscht. Von mir aus können sie gehen. Solche Personen brauchen wir nicht. Gehen Firmen fort, werden neue kommen. So ist das. Es kann nicht sein, dass der Grossteil der Bevölkerung sich aus (falscher) Angst freiwillig den "Mächtigen" unterwirft.

User #2673 (nicht angemeldet)

80% der Bundessteuern werden von den Superreichen bezahlt. Wer übernimmt den Betrag, wenn nur 100 reiche auswandern? Es würde eine Steuererhöhung für alle zur Folge haben.

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