Erdbeben

Erdbeben: Helfer müssen Spenden in die Ukraine senden

Rowena Goebel
Rowena Goebel

Grenchen,

Nach den Erdbeben in der Türkei und Syrien ist die Solidarität in der Schweiz gross. Doch Sachspenden können oft nicht geliefert werden – sie landen anderswo.

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Hilfsgüter kommen in der Ukraine an. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz sind Millionen Franken Spenden für Erdbebenopfer zusammengekommen.
  • Viele Hilfswerke lehnen Sachspenden ab – die logistischen Hürden sind gross.
  • Eine Organisation muss nun Erdbeben-Spenden in andere Länder schicken.

Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien ist die Situation vor Ort prekär: Viele Menschen haben ihr Zuhause verloren und müssen in der Eiseskälte draussen übernachten. Es fehlt an warmen Kleidern, Hygieneartikeln und Sanitäranlagen.

Die Solidarität in der Schweiz ist gross: Bereits nach wenigen Tagen haben die Hilfswerke mehrere Millionen Franken zusammen.

Auch Sachspenden werden rege gesammelt – nur: Viele Spender haben Mühe, jemanden zu finden, der die Güter für sie ins Erdbebengebiet bringt. Organisationen wie das Rote Kreuz oder die Caritas nehmen nämlich gar nicht erst Sachspenden wie Kleider entgegen.

Ware geht nach Erdbeben «nicht in die Türkei»

Die christliche Hilfsorganisation AVC schickt ebenfalls keine Gegenstände ins Erdbebengebiet. Dennoch erhält sie einige Anfragen dafür, wie man zu Nau.ch sagt.

Sprecher Hanspeter Lehmann erklärt: «Es gibt einige, die eine Aktion gestartet haben und jetzt merken, dass man die Ware kaum bringen kann.» Diese Personen würden AVC nun anfragen, ob sie die Waren für sie übernehmen könnten.

«Es ist einiges zusammen gekommen», sagt Lehmann.

Doch die Waren können nicht in die Türkein geliefert werden. Lehmann erklärt: «Es wird aber klar kommuniziert, dass diese Ware nicht in die Türkei geht, sondern in andere Länder in Osteuropa.»

Beliefert werden also damit nicht die Opfer der Erdbeben, sondern unter anderem kriegsbetroffene Menschen in der Ukraine. «Wir schicken den Kriegsopfern Kleider, Lebensmittel, Hygieneartikel und so weiter.»

Ein Problem ist nämlich nicht nur, dass viele Organisationen keine Sachspenden akzeptieren. Es gibt Berichte über Lastwagen voller Hilfsgüter, die an der Grenze zu der Türkei aufgehalten werden.

Haben Sie für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien gespendet?

Zudem ist es für die Helfer vor Ort aus organisatorischer und finanzieller Sicht einfacher, die Hilfsgüter selbst einzukaufen.

Auch das Bürgerkriegsland Syrien ist nicht einfach zu beliefern. Inzwischen hat die UNO aber immerhin erreicht, dass neben dem einzigen bestehenden zwei weitere Grenzübergänge geöffnet wurde.

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