Zahlreiche Grossveranstaltungen im Kanton Bern locken jedes Jahr Tausende von Besuchern an. Sei dies ein Festival oder ein Schwingerfest, getrunken und gegessen wird dabei überall. Teilweise kommt dabei immer noch Wegwerfgeschirr zum Einsatz. Das geht gar nicht, finden die Grünen in Bern und reichten deshalb einen Vorstoss ein – mit Erfolg.
Gegen Klimawandel ohne Abfall
Das Klimafestival soll weniger Plastikmüll verursachen und so gegen den Klimawandel ankämpfen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Grünen haben im Kanton Bern erwirkt, dass in Zukunft bei Grossanlässen Mehrweggeschirr benutzt werden muss.
  • Der Regierungsrat hat einen entsprechenden Vorstoss der Grossräte angenommen.
  • Um die Veranstalter zur Benutzung von Mehrwegggeschirr zu verpflichten, muss die Gastgewerbeverordnung angepasst werden.
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Die Wegwerfgesellschaft ist den Grünen bekanntlich ein Dorn im Auge. Nun haben Berner Grossräte in dem ewigen Kampf einen kleinen Sieg errungen: In Zukunft müssen Grossveranstalter im Kanton Bern Mehrweggeschirr benutzen. Der Regierungsrat hat einen entsprechenden Vorstoss angenommen und bereits eine entsprechende Anpassung der Gastgewerbeverordnung in die Wege geleitet.

Anna-Magdalena Linder, Berner Grossrätin der Grünen, zeigt sich gegenüber Nau zufrieden: «Ich bin hocherfreut, dass das nun so rasch vorwärts geht».

Die Grünen hatten ihren parlamentarischen Vorstoss Anfang September letzten Jahres eingereicht und wiesen darauf hin, dass beispielsweise «das Seaside Festival in Spiez und das Unspunnen-Fest in Interlaken kein oder nur teilweise» Mehrweggeschirr benutzten.

Sie forderten deshalb vom Regierungsrat statt einer «Empfehlung» wie dies bisher geregelt war, eine Pflicht für Mehrweggeschirr. Somit könnten Abfallberge massiv verhindert werden, schrieben die Grünen in ihrem Vorstoss.

Die Antwort des Regierungsrates kam sechs Monate später und fiel wie erwähnt positiv aus. Als Beweis für die Praxistauglichkeit von Mehrwegsystemen werden das Open-Air-Festival auf dem Gurten oder das Buskers in der Berner Altstadt genannt.

Es wird aber auch klar gestellt, dass es Ausnahmen geben wird und den Bewilligungsbehörden ein Ermessensspielraum einzuräumen sei. «Auf die Pflicht zur Verwendung von Mehrweggeschirr kann verzichtet werden, wenn dies nicht verhältnismässig wäre oder wenn eine andere ökologisch gleichwertige Lösung zur Verfügung steht», schreibt der Regierungsrat in seiner Antwort an die Grünen.

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