Erste Schweizer Medikamentenlieferung in den Iran

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Bern,

Im Rahmen eines neuen humanitären Zahlungsmechanismus hat ein Schweizer Pharmaunternehmen zum ersten Mal Medikamente in den Iran liefern können.

Blick in das vollautomatische Medikamenten-Lager einer Apotheke. Foto: Andreas Arnold/dpa
Blick in das vollautomatische Medikamenten-Lager einer Apotheke. Foto: Andreas Arnold/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Schweizer Pharmaunternehmen hat im Medikamente in den Iran liefern können.
  • Das war das erste Mal im Rahmen eines neuen humanitären Zahlungsmechanismus.
  • Exporteure müssen mit Sanktionen von Seiten der USA rechnen, wenn sie den Iran beliefern.

Zum ersten Mal hat ein Schweizer Pharmaunternehmen im Rahmen eines neuen humanitären Zahlungsmechanismus Medikamente in den Iran liefern können. Das Instrument war geschaffen worden, um die iranischen Bevölkerung mit lebensnotwendigen Gütern zu versorgen, ohne gegen die US-Sanktionen zu verstossen.

Bei der «ersten regulären Transaktion» erhielt der Iran ein Krebsmedikament zur Behandlung von Eisenüberladung. Diese wurde durch wiederholte Bluttransfusionen verursacht, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Mittwoch auf Anfrage mitteilte. Es bestätigte damit Berichte der Nachrichtenagentur «Reuters» und des «Tages-Anzeigers». Weitere Exporte sollten «in Kürze» durchgeführt werden.

iran
Iranische Flaggen spiegeln sich in einer Pfütze. - dpa

Für Exporteure war es nach der Kündigung des Atomabkommens der USA immer schwieriger geworden, Güter in den Iran zu liefern. Aufgrund von Rechtsrisiken, obschon solche Lieferungen prinzipiell nicht unter die US-Sanktionen fallen. Deshalb handelte die Schweiz mit den US-amerikanischen und iranischen Behörden das sogenannte «Swiss Humanitarian Trade Arrangement» (SHTA) aus.

Seco: wurden bereits «eine Reihe von Unternehmen» zugelassen

Es bietet den Unternehmen einen zuverlässigen Zahlungskanal bei einer Schweizer Bank. Über diesen kann die Bezahlung ihrer Exporte in den Iran sichergestellt werden. Die iranische Bevölkerung soll so mit Agrarrohstoffen, Nahrungsmitteln, Medikamenten und medizinischen Geräten versorgt werden.

Das SHTA steht Schweizer Firmen im Nahrungsmittel-, Pharma- und Medizinalbereich offen. Nach Angaben des Seco wurden bereits «eine Reihe von Unternehmen» zugelassen, weitere würden folgen. Bisher würden die Zahlungen über die Banque de Commerce et de Placements (BCP) in Genf abgewickelt. Es sei jedoch möglich, dass noch weitere Banken hinzukämen, hiess es beim Seco.

Bereits Ende Januar war ein erfolgreicher Testlauf einer Zahlung erfolgt: Damals lieferte Novartis für 2,3 Millionen Euro Krebsmedikamente sowie Medikamente, die bei Organtransplantationen benötigt werden, in den Iran. Am 27. Februar trat der Zahlungsmechanismus für humanitäre Lieferungen an den Iran in Kraft.

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