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Erste Schweizer Studie zur Gesundheit der Zukunft: Lebensdauer 100+

Keystone-SDA
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Zürich,

Bis zu 108,5 Jahre alt möchten Schweizer Männer werden, Frauen begnügen sich mit 93,4 - nachzulesen in der ersten Schweizer Studie zur Gesundheit der Zukunft. Süffig angereichert mit Zukunftsvisionen und Erfahrungsberichten kommt «Health Forecast» jetzt in den Handel.

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Rentner wären für Vermögensverwalter eine attraktive Zielgruppe. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Unter dem Eindruck des letalen Coronavirus mag Selbstoptimierung gegenwärtig etwas in den Hintergrund gerückt sein.

Aber die Befragung von über zweitausend Gewährspersonen offenbart die Aufgeschlossenheit von Schweizer Männern und Frauen gegenüber Mitteln und Wegen, möglichst lange, möglichst schön und möglichst gesund zu leben.

Zwar bezeichnet sich nur ein gutes Drittel als gesundheitsinteressiert, aber zur Prävention wird doch einiges getan: Zwei Drittel bewegen sich viel und ernähren sich gesund, über die Hälfte verzichtet aufs Rauchen, ein Fünftel verbietet sich den Alkohol. 40 Prozent nutzen eine App zur Unterstützung ihrer Gesundheit.

Mehr als ein Viertel ist offen gegenüber Blut- und DNA-Tests zur Ermittlung der optimalen Nahrungsergänzungsmittel und anderer massgeschneiderten Fitnessmassnahmen. Von den 30 bis 44-Jährigen begegnet sogar ein gutes Drittel solchen Hilfsmitteln mit Wohlwollen.

Manche übertreffen gar noch den klassischen Narziss: Ein Drittel der jungen Männer und ein Fünftel ihrer Altersgenossinnen ziehen Biohacking in Betracht. «Biohack yourself! Werde zur besten Version deiner selbst» fordert die einschlägige Fitness-Industrie und bietet neben der Analyse auch die Verbesserung des eigenen Erbguts an. Dazu kommen Gadgets wie Neuro-Feedback-Geräte oder Tools zur Stimulation der Gehirnaktiviäten und Brainwaves.

Besonders die jungen Männer (18-29) nehmen buchstäblich fast alles in Kauf, um das nicht angeborene Beste aus sich herauszuholen und würden sich zur Überwachung ihrer Vitalfunktionen einen Mikrochip implantieren lassen. Bei den gleichaltrigen Frauen möchten nur halb so viele so weit gehen. An sich herumschnippeln lassen geht schon eher, zumal nur jede zehnte Frau dieser Altersgruppe gar nichts an ihrem Körper auszusetzen hat.

Generell wird der technologische Fortschritt in der Medizin begrüsst. 42 Prozent der Befragten würden sich von einem Roboter operieren lassen. 58 Prozent befürworten Gentherapie bei der Behandlung von Krebs, 54 Gen-Diagnostik für die Abklärung von Erbkrankheiten und 44 pränatale Screenings.

Bei genverändernden Massnahmen hört es aber auf, drei Viertel der Befragten lehnen sie ab (sind also keine Bio-Hacker). Die Züchtung von Klonen als Organspender - das geht gar nicht, finden vier von fünf Gewährspersonen.

«Health Forecast» weiss auch schon, wie's weitergeht: Wie 1987 bei Dennis Quaid im Film «Innerspace» werden künftig Mini-U-Boote im menschlichen Blutkreislauf patrouillieren. Knochen-Ersatzteillager aus dem 3D-Drucker gibt es schon, ebenso biosensorische Tattoo-Farben, die bei Gesundheitsrisiken Alarm schlagen, beispielsweise auf dem Smartphone. Biologisch abbaubare Tampons, welche das Menstruationsblut analysieren, sind einer der zahllosen Beauty- und Fitness-Trends, von denen im 400-seitigen Buch berichtet wird.

Herausgeberin des «Health Forecast» ist die Krankenversicherung Sanitas. Sie habe aber - abgesehen von den gelieferten Daten - keinen Einfluss auf die 30 Fachjournalisten genommen, welche die Storys, Essays, Listen, Features und Interviews verfasst haben, versichert der Medienverantwortliche René Allemann.

«Der Gesundheitsmarkt verändert sich rasant: mit grossen Fortschritten in der Forschung, neuen Behandlungsmethoden und einem völlig neuen Gesundheitsverständnis unserer Versicherten. Wir möchten unser Wissen zur Gesundheitszukunft von nun an mit den Menschen teilen», so Sanitas-CEO Dr. Andreas Schönenberger in den Medienunterlagen.

Die Publikation soll jährlich neu erscheinen. Auf die Ausgabe 2021 - unter dem Eindruck der Auswirkungen der Coronakrise - darf man schon jetzt gespannt sein.

Über eine der brennendsten Fragen der Bevölkerung schweigt sich der Gesundheitswetterbericht aus: Wie entwickeln sich die Krankenkassenprämien?

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