Goldschakal erstmals im Kanton Luzern gesichtet
Erstmals wurde im Kanton Luzern ein Goldschakal nachgewiesen. Das geschützte Raubtier tappte Ende März 2025 zwischen Neuenkirch und Hellbühl in eine Fotofalle.

Ende März 2025 gelang im Kanton Luzern eine Premiere: Ein Goldschakal wurde zwischen Neuenkirch und Hellbühl von einer Fotofalle erfasst. Die Staatskanzlei bestätigte am Montagmorgen den ersten Nachweis dieser Art im Kanton Luzern.
Das Tier ist damit Teil einer Entwicklung, die Fachleute seit Jahren beobachten: Der Goldschakal breitet sich in der Schweiz weiter aus.
Dies, nachdem er 2011 erstmals im Kanton Freiburg nachgewiesen wurde, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet.
Woher stammt der Goldschakal?
Der Goldschakal (Canis aureus) stammt ursprünglich aus Südosteuropa und ist in der Schweiz streng geschützt.
In den letzten Jahren wurden immer wieder Einzeltiere in verschiedenen Kantonen gesichtet, etwa in Graubünden, Schwyz und Zürich.
Die aktuelle Sichtung reiht sich in eine Serie von Nachweisen ein, die zeigen, dass der Goldschakal auf dem Vormarsch ist. So berichtet es das «Tagblatt».
Durchwanderer, kein Siedler: Wildhüter ordnet Fund ein
Für Christian Hüsler, Fachbereichsleiter Jagd und Wildhüter im Kanton Luzern, ist das Auftauchen des Goldschakals keine Überraschung. Bereits zuvor gab es Sichtungen durch die Bevölkerung und Jäger, die nun durch das Fotofallenbild bestätigt wurden.

Hüsler betont jedoch, dass sich das Tier vorerst nicht dauerhaft niederlassen wird:
«Wir wissen nicht, wo er hin ist, höchstwahrscheinlich befand er sich nur auf der Durchwanderung.» So Hüsler laut der «Luzerner Zeitung».
14 gesicherte Nachweise
Fachleute gehen davon aus, dass sich der Goldschakal mittelfristig in tieferen Lagen der Schweiz ansiedeln könnte.
Bisher wurden jedoch nur Einzeltiere nachgewiesen, zur Fortpflanzung braucht es ein Paar.
Im Jahr 2024 meldete die Stiftung KORA insgesamt 14 gesicherte Nachweise von Goldschakalen in der Schweiz. Diese wurden laut «KORA» alle durch Fotos oder Videos belegt.
Kein Fuchs, kein Wolf
Der Goldschakal ist ein scheues, fuchsähnliches Raubtier aus der Familie der Hunde. Er ist deutlich kleiner und schwächer gebaut als ein Wolf, aber grösser und kräftiger als ein Fuchs.
Typisch sind laut «SRF» das goldbraune Fell, die langen Beine und der kurze Schwanz. Goldschakale sind zudem Allesfresser und ernähren sich von Mäusen, Amphibien, Vögeln und Insekten.
Sie regulieren Nagetierbestände, können aber auch für Nutztiere wie Hühner ein Problem darstellen.
Wo sich der Goldschakal wohlfühlt
Der Goldschakal bevorzugt strukturierte Landschaften mit Hecken, Gewässern und Offenflächen. Mit Schnee hat das Tier Mühe, weshalb es vor allem in tieferen Lagen zu erwarten ist.
Der Goldschakal profitiert von der Klimaerwärmung und der Abwesenheit seines natürlichen Feindes, des Wolfs. Seit den 1950er-Jahren breitet er sich von Südosteuropa nach Mittel- und Nordeuropa aus.

In der Schweiz ist der Goldschakal bundesrechtlich geschützt und darf laut «Schweizer Bauer» nicht bejagt werden. Die Experten rechnen zudem damit, dass sich die Art in den kommenden Jahren weiter ausbreiten wird.
Keine Gefahr für Nutztiere
Für grössere Nutztiere wie Schafe oder Ziegen besteht laut Wildhüter Hüsler vorerst keine Gefahr. Im Gegensatz zum Wolf kann der Goldschakal diese nur im Rudel reissen.
Bislang wurden in der Schweiz aber nur Einzeltiere beobachtet, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet.