«Es reicht»: Petition in Würenlos AG will Bauprojekte verhindern
Das Wichtigste in Kürze
- Die Gemeinde Würenlos expandierte in den vergangenen Jahrzehnten stark.
- Ein Verein argumentiert deshalb, dass die Infrastruktur hinterherhinkt.
- So gebe es täglich Staus und nicht genügend Schwimmbäder und Spielplätze.
- Deswegen wollen einige Einwohnende mittels Petition ein Zeichen setzen.
Würenlos AG könnte schon bald vor einer Herausforderung stehen: Einigen Einwohnern ist die Gemeinde in den letzten Jahrzehnten zu schnell gewachsen und expandiert.
Der neu gegründete Verein für ein lebenswertes Würenlos hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, das rasante Wachstum zu bremsen. Eine Petition gegen Grossbauprojekte wurde lanciert, wie das «Badener Tagblatt» berichtet.
Der Verein appelliert demnach an den Gemeinderat: Bei der aktuellen Revision der Bau- und Nutzungsordnung (BNO) soll eine Einwohnerzahl von 7300 als Richtlinie gesetzt werden. Ein Dorn im Auge ist vor allem die geplante Umwandlung der Parzelle hinter dem Steinhof in eine Bauzone.
Gemeindeammann widerspricht – findet Petition trotzdem gut
Jürg Frei, Präsident des Vereins, argumentiert mit Infrastrukturproblemen. Er weist auf tägliche Verkehrsstaus hin und beklagt einen Mangel an Grünflächen sowie Spielplätzen.
Gemeindeammann Anton Möckel sieht die Situation gegenüber der Zeitung anders: «Die Infrastruktur ist super», kontert er. Würenlos sei finanziell stabil und es gebe keinen Verbesserungsbedarf. Er verweist auch auf einen Ausbau der Sekundarschule vor etwa zehn Jahren.
Sollte auf dem Land mehr gebaut werden?
Trotzdem sieht der Gemeindeammann die Petition positiv. Sie würde ein Stimmungsbild innerhalb der Bevölkerung erfassen.
Vereinspräsident Frei stellt im «Badener Tagblatt» klar: «Wir sind grundsätzlich nicht gegen die BNO.» Er fordert jedoch, dass sich der Gemeinderat an sein Leitbild hält, in dem eine moderate Siedlungsentwicklung festgesetzt ist.
Gemeinderat nicht alleinig verantwortlich
Bis 2030 solle das Dorf demnach maximal 7300 Einwohnerinnen und Einwohner haben. Der Kanton sehe jedoch 8500 Menschen vor.
Bei allem Verständnis weist Gemeindeammann Möckel darauf hin, dass der Gemeinderat gar nicht entscheide, was Bauzone wird und was nicht.
Ausserdem gebe es Druck vonseiten des Kantons. Vom Wachstum würde die Gemeinde schlussendlich dann auch finanziell profitieren, so Möckel.