Ex-US-Vizepräsident Gore fordert Schutz des Amazonas-Regenwaldes
Das Wichtigste in Kürze
- Letztes Jahr brannte in Südamerika wochenlang der Amazonas-Regenwald.
- Der Ex-US-Vizepräsident Al Gore fordert nun den Schutz des Gebietes.
Von Januar bis August 2019 brachen allein in Brasilien insgesamt 75’336 Brände aus. Die damit verbundene Entwaldung sei eine grosse Gefährdung des weltweiten Kampfes für den Klimaschutz, sagte Al Gore am Mittwoch an einer Podiumsdiskussion am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos.
Regenwald von essenzieller Bedeutung für den Klimaschutz
Die Situation in Brasilien präsentiere sich drastisch, sei die Erhaltung des Regenwaldes dort doch essenziell im Kampf gegen die globale Erderwärmung. «Die weltweite Klimakrise ist viel schlimmer als die meisten Leute realisieren», sagte Gore. Die Last des Handelns liege nun «auf den Schultern der Menschen, die heute leben».
Hoffnung gebe ihm die junge Generation, sagte Gore. Dabei nannte er speziell die junge schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg, die dieses Jahr ebenfalls am WEF ist. «Unser Haus brennt noch immer. Eure Untätigkeit heizt die Flammen stündlich an», hatte Thunberg den Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft am Dienstag zugerufen.
US-Präsident Trump ignoriert Klimaschutz
Mit seinen heutigen Worten bezog nach Thunberg nun auch Gore klar Stellung gegen US-Präsident Donald Trump. In seiner Rede vor dem Davoser Publikum hatte dieser gesagt: «Wir müssen die ewigen Propheten des Untergangs und die Vorhersagen einer Apokalypse ablehnen.» Man dürfe sich nicht von den Schwarzsehern beeinflussen lassen.
Daneben äusserte er sich aber kaum zum Klimawandel. In weiten Teilen tönte seine Rede wie eine seiner Wahlkampfreden. Er lobte ausführlich die gute Wirtschaftsentwicklung und niedrige Arbeitslosigkeit in den USA, die er auf seine Politik zurückführte.
Al Gore war von 1993 bis 2001 US-Vizepräsident unter Bill Clinton. Seit Jahren engagiert er sich für den Umweltschutz. 2006 erregte er Aufsehen mit seinem Film «An Inconvenient Truth». Dieser hatte das Ziel, vor allem die US-Bevölkerung über die Klimaerwärmung zu informieren.