Experte räumt mit Quallen-Mythen im Zürichsee auf
In Zürich gibt es wirklich Quallen. Ein Experte erklärt, warum Schwimmer sich aber im See nicht fürchten müssen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Kanton Zürich gibt es tatsächlich Quallen.
- Ist das Wasser längere Zeit 25 Grad warm oder mehr, werden die Quallen grösser.
- Die Tierchen werden jedoch kaum am Ufer zu sehen sein.
Quallen im Zürichsee? Bei diesem Gedanken läuft es Badigästen kalt den Rücken runter. Doch die Gerüchte sind wahr: «Die Quallen gibt es hier schon lange», sagt Gewässerbiologe Patrick Steinmann zu Nau.ch.
Fast noch schlimmer: «Sie sind so klein, dass man sie normalerweise nicht sieht.»
Das kann sich bei den derzeit heissen Temperaturen aber ändern. Bleibt das Wasser über längere Zeit mindestens 25 Grad warm, wachsen die Quallen. «Dann sind sie auch mit blossem Auge erkennbar», so der Experte.
Quallen gibt es, aber ...
Grund zu Sorge haben Badende dennoch nicht. Steinmann räumt mit einem Mythos auf: «Die Quallen kommen nur in strömungsberuhigtem Wasser vor. Also überall dort, wo das Wasser steht und kein Wellenschlag vorhanden ist.»
Das können kleinere Weiher oder auch warme Bergseen sein.
In Badis und Uferzonen seien die Tierchen also kaum zu finden. «Hier ist das Wasser viel zu unruhig», weiss Steinmann.
Doch auch wer in einem stillen Flecken mal eines der Nesseltiere berührt, kann beruhigt sein. Denn mit den grossen Varianten, die im Meer zu finden sind, haben die Zürcher nichts zu tun. Steinmann: «Ihre Tentakel sind zu klein und nicht dafür geeignet, überhaupt Verletzungen hervorzurufen.»