Kritik an Corona-Impfstoff von Lonza und Moderna

Keystone-SDA
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Basel,

Lonza-Partner Moderna hat am Montag ermutigende Zwischenergebnisse zu ihrem Corona-Impfstoff veröffentlicht. Nun folgt die Kritik: Es fehlt an kritischen Daten.

Moderna Impfstoff
Derzeit wird der Moderna-Impfstoff an rund 30'000 Personen getestet. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Lonza-Partner Moderna zeigte diese Woche die ersten klinischen Daten zu ihrem Impfstoff.
  • Diese fielen «ermutigend» aus, worauf die Moderna-Aktien in die Höhe schossen.
  • Nun üben Experten aber Kritik: Bei den Zwischenergebnissen würden kritische Daten fehlen.

Ein Medienbericht weckt Zweifel an der potenziellen Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs, an dem das US-Unternehmen Moderna derzeit arbeitet.

Der Grund für die Kritik: Die vorgelegten Zwischenergebnisse würden keine kritischen Daten liefern, die zur Bewertung der Wirksamkeit nötig seien.

Coronavirus Impfung Impfstoff
Moderna-CEO Stephane Bancel bei einem Treffen der Task-Force zum Coronavirus im Weissen Haus. - Keystone

Dies berichtet das auf den Gesundheitssektor spezialisierte US-Onlineportal Stat News in der Nacht auf Mittwoch unter Berufung auf Experten. Der Bericht belastete umgehend die Moderna-Aktien.

Ermutigende Zwischenergebnisse zu Impfstoff

Am Montag waren die Aktien noch um 20 Prozent nach oben geschossen, nachdem die Firma über ermutigende Zwischenergebnisse bei klinischen Studien für ihren Impfstoffkandidaten berichtet hatte.

Moderna erklärte etwa, dass bis jetzt zwar erst die Daten für acht Probanden vorlegen. Aber bei allen Acht habe man neutralisierende Antikörper gegen das neuartige Coronavirus gefunden - auch bei der tiefsten Dosierung.

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Etliche Labors weltweit forschen derzeit an Impfstoffen gegen Covid-19. - dpa-infocom GmbH

Und der Wirkstoff sei im Allgemeinen sicher und gut verträglich gewesen. «Unerwünschte» oder «schwerwiegende unerwünschte» Ereignisse seien nicht aufgetreten, so Moderna.

Lonza produziert Wirkstoff für Moderna – trotzdem könnte Schweiz hinten anstehen

Der Schweizer Auftragsfertiger Lonza hat vor Kurzem einen Vertrag mit Moderna zur Produktion des Wirkstoffs in grösserem Massstab abgeschlossen.

Der Verwaltungsratspräsident und Konzernchef ad interim von Lonza, Albert Baehny, stellte in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen vom Mittwoch klar, dass sein Unternehmen nicht den Impfstoff, sondern die aktive pharmazeutische Zutat, also den Wirkstoff, für Moderna produziere.

LONZA group
Das Hauptquartier der Lonza Group in Basel. - keystone

«Bislang sind nur Resultate von Phase 1 da», hiess es weiter. In dieser Phase wird ein Wirkstoffkandidat erstmalig an gesunden Freiwilligen getestet. Das Hauptziel liegt dabei in der Evaluation von Aufnahme des Wirkstoffs, Verträglichkeit und Sicherheit.

Lonza hoffe auf Endresultate per Ende Jahr, sodass der Schweizer Konzern dann Anfang nächsten Jahres mit der Produktion beginnen könne. Lonza investiere derzeit aber schon Millionen, ohne zu wissen, ob der Impfstoff letztlich funktioniere, sagte er.

«Aber Moderna hat die Verantwortung», führte der 67-jährige Manager weiter aus. Der Wirkstoff sei zwar die kritischste Komponente, aber Lonza besitze den Impfstoff eben nicht, betonte Baehny weiter. Es sei die alleinige Verantwortung von Moderna, zu entscheiden, an wen die Impf-Präparate verkauft würden, sagte er.

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Zurzeit arbeiten Wissenschaftler auf der ganzen Welt an einem Coronavirus-Impfstoff. - dpa-infocom GmbH

Es sei daher denkbar, dass es nach Fertigstellung des Impfstoffes zu Verteilungskonflikten komme. Auf die Frage, ob die Schweiz nicht gefordert habe, dass der Impfstoff fair verteilt werden müsse, sagte der Manager, dass die Gespräche mit dem Bundesrat und dem Bundesamt für Gesundheit BAG diesbezüglich noch liefen. Die Schweizer Behörden seien aber über alles bestens informiert, sagte Baehny.

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