Externe Untersuchung zu Gewaltvorwürfen in Bundesasylzentren
In Bundesasylzentren soll es zu Provokationen und Schlägen durch Sicherheitspersonal gekommen sein. Das SEM hat nun eine externe Untersuchung angekündigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Recherchen von SRF und der «WOZ» haben Missstände in den Bundesasylzentren aufgezeigt.
- Sicherheitspersonal sollen die Bewohner angegriffen und provoziert haben.
- Das SEM hat nun angekündigt, eine externe Untersuchung zu starten.
Eine externe Untersuchung soll klären, ob es in den Asylzentren des Bundes zu unverhältnismässigen Gewaltanwendungen und Vertuschungen gekommen ist. Der Bund soll in diesem Zusammenhang mehr als ein Dutzend Sicherheitsleute suspendiert haben.
Das Staatssekretariat für Migration (SEM) hat nach Recherchen des Politmagazins «Rundschau» von Schweizer Fernsehen SRF sowie der «Wochenzeitung» die entsprechenden Untersuchungen eingeleitet.
«Hier liegt ein Mass vor, das mich veranlasst hat, eine externe Untersuchung anzuordnen», begründet Mario Gattiker, Staatssekretär für Migration, den Schritt im vorab veröffentlichten TV-Beitrag.
Schläge und Provokationen
Das SEM müsse wissen, was passiert sei, «auch damit wir die entsprechenden Konsequenzen ziehen können». Alt Bundesrichter Niklaus Oberholzer leitet die externe Untersuchung, wie das SEM am Mittwoch mitteilte. Gemäss Medienberichten hat das SEM 14 Sicherheitsleute suspendiert und für weitere Einsätze in den Bundesasylzentren gesperrt.
In den geschilderten Fallbeispielen ist von Provokationen und Schlägen durch Sicherheitspersonal die Rede. Dabei sollen auch Bewohner verletzt worden sein und Spitalpflege benötigt haben. In mehreren Fällen soll das Sicherheitspersonal Vorgänge in Rapporten verfälscht dargestellt haben.