Extreme Feinstaubbelastung durch Saharastaub

Keystone-SDA
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Bern,

In den vergangenen Tagen zog eine massive Wolke von Saharastaub über die Schweiz. Laut Experten führte dies zu einer extremen Feinstaubbelastung.

Saharastaub auf PKW
Die Wolke aus Saharastaub liess auch die Feinstaubwerte explodieren. (Archivbild) - keystone

Die grosse Menge Saharastaub über der Schweiz hat für eine aussergewöhnlich hohe Feinstaubbelastung gesorgt. Die von den Messstationen ermittelten Feinstaubwerte lagen teils «massiv über dem Grenzwert», wie Meteorologe Urs Graf von Meteoschweiz der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Sonntag auf Anfrage sagte.

Teils sei die Skala «gesprengt» worden, sagte er. Der Tagesgrenzwert liegt bei 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Am Freitag lag der Durchschnittswert bei der Messstation in Davos GR bei 134 Mikrogramm, am Samstag noch bei 107 Mikrogramm. Auch in Lausanne (81) und in Bern (54) wurden hohe Werte gemessen.

«Aussergewöhnlich grosse Menge»

Die dicke Schicht Sahara-Staub, die die Schweiz am Freitag erreichte, war am Sonntag weitgehend abgezogen, wie Graf sagte. Teils wurde sie auch durch Niederschläge in der Nacht ausgewaschen.

Eine so dicke Staubwolke, wie sie die Schweiz erlebte, war Meteorologen zufolge selten. Sahara-Staubwolken mit weniger Staubgehalt sind hingegen recht häufig.

Die Staubwolke hatte am Freitag und Samstag in der Schweiz den Himmel getrübt. Der Schweizer Meteorologe Roman Brogli sagte im Radio SRF, laut Modellrechnungen seien es allein am Samstag über der Schweiz 180'000 Tonnen Sahara-Staub gewesen, eine «aussergewöhnlich grosse Menge».

Saharastaub kann Schneeschmelze beschleunigen

Der Staub lagerte sich unter anderem auf Schnee ab und färbte ihn gelblich. Gemäss Meteoschweiz beschleunigt der Staub grundsätzlich die Schneeschmelze – zumindest so lange kein nennenswerter Neuschnee die Staubschicht wieder zudeckt.

Die Sahara-Wüste im Norden Afrikas ist die grösste Quelle von Mineralstaub, jährlich werden 60 Millionen bis 200 Millionen Tonnen Staub freigesetzt. Grosse Partikel fallen schnell wieder zu Boden, kleinste Partikel können tausende Kilometer bis nach Europa geweht werden.

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Kommentare

User #4791 (nicht angemeldet)

In Luzern hat dadurch die Staubablagerung in exponierten Wohnungen seit längerer zeit zugenommen.

User #3338 (nicht angemeldet)

Die Sahara gibt es gar nicht es ist ein richtig dichter Dschungel dort.

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