Der Schaffhauser Kantonsrat erhält eine Petition zum brisanten Fall der brutal verprügelten Fabienne W.
Fabienne W.
Fabienne W. wurde Ende 2021 schwer verprügelt. Was zuvor passiert ist, darüber gibt es verschiedene Versionen. (Archivbild) - SRF Rundschau
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Beim Schaffhauser Kantonsrat ist eine Petition zum Fall von Fabienne W. eingereicht worden. Die Petition fordert eine lückenlose Aufklärung des Falles der 43-jährigen Schaffhauserin. Diese wurde vor rund zweieinhalb Jahren von mehreren Männern brutal verprügelt.

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Bei der Übergabe der 10 000 Unterschriften weint Fabienne W. - SRF

Der Schaffhauser Kantonsratspräsident Erich Schudel (SVP) nahm die Petition mit rund 10'000 Online-Unterschriften am Montagmittag entgegen. Bei der Übergabe vor dem Schaffhauser Regierungsgebäude waren neben Fabienne W. mehrere Dutzend Sympathisantinnen und Sympathisanten anwesend.

Die Petition forderte eine lückenlose Aufklärung über das Vorgehen der Schaffhauser Strafverfolgungsbehörden in dem Fall.

Vorwürfe gegen Polizei

Fabienne W. wurde Ende 2021 in der Wohnung eines Schaffhausers Anwalts von mehreren Männern angegriffen und dabei verletzt. Von dem Vorfall liegen Videoaufzeichnungen von Überwachungskameras in der Wohnung vor.

In einem Beitrag der «Rundschau» wurden in diesem Zusammenhang schwere Vorwürfe gegenüber den Schaffhauser Strafverfolgungsbehörden erhoben.

Die Polizei habe unprofessionell ermittelt. Der Schaffhauser Regierungsrat wies die Vorwürfe vergangene Woche zurück. Er kündigte aber gleichzeitig eine externe Untersuchung der Arbeit der Polizei in dem Fall an.

Externe Untersuchung angekündigt

Laut der Staatsanwaltschaft soll die laufende Strafuntersuchung in dem Fall «zeitnah» abgeschlossen werden. Der Bericht der «Rundschau» führte wenige Tage nach der Ausstrahlung in Schaffhausen zu einer Kundgebung von mehreren Hundert Personen. Im Fokus der Kritik stand dabei die Polizei.

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Fabienne W. - SRF

Auch an der Berichterstattung der «Rundschau» wurde mittlerweile Kritik laut. Die lokale Wochenzeitung «Schaffhauser AZ» schilderte den Vorfall vergangene Woche gestützt auf stundenlange Videoaufzeichnungen aus der Wohnung in etlichen Punkten anders als die «Rundschau».

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