Falsche Spitex-Pflegerinnen stehlen 86-Jähriger Goldkette
Eine 86-Jährige ist im Kanton Thurgau Opfer von Fake-Spitex-Mitarbeiterinnen geworden. Die Betrügerinnen stahlen ihr eine wertvolle Goldkette.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Kanton Thurgau haben sich Betrügerinnen als Spitex-Mitarbeiterinnen ausgegeben.
- Sie stahlen einer 86-jährigen Seniorin eine wertvolle Goldkette.
In Rickenbach TG ist eine 86-jährige Frau Opfer einer fiesen Betrugsmasche geworden. Zwei falsche Spitex-Mitarbeiterinnen besuchten die Seniorin in ihrer Wohnung und stahlen eine wertvolle Goldkette. Das berichtet das «Tagblatt».
Doch der Reihe nach. An einem normalen Donnerstag läuteten zwei junge Frauen an der Tür der Alterswohnung der 86-Jährigen.
Rosa B. – dieses Pseudonym gibt die Zeitung der älteren Dame – lässt die beiden ohne zu zögern herein. Regelmässig wird sie von Mitarbeiterinnen der Spitex besucht, die ihr beim Duschen helfen.
Betrügerinnen redeten in Thurgauer Dialekt mit Seniorin
Und das machen die beiden Frauen auch. B. wird zwar plötzlich stutzig – eigentlich kommt die Spitex immer am Freitag – aber will nicht kompliziert tun. Die «Spitex-Pflegerinnen» hätten Thurgauer Dialekt gesprochen, deshalb schöpfte die Seniorin dann auch nicht weiter Verdacht.
Bei der Pflege stellten sie sich auch nicht ungeschickt an. «Die haben so etwas nicht zum ersten Mal gemacht», ist B. überzeugt.
Dann meinte eine der Frauen, B. müsse ihre Halskette zum Duschen abnehmen. Sie behalte diese aber immer an, protestiert die Seniorin.
Doch die falsche Spitex-Pflegerin bleibt hartnäckig – bis B. schliesslich nachgibt.
Erst nachdem die Frauen schon wieder weg sind, kommt das böse Erwachen – plötzlich kann Rosa B. ihre Kette nirgends mehr finden. Sie ruft bei der Spitex-Regionalstelle an und fragt, wer heute bei ihr gewesen sei.
Die Antwort ist ein Schock: «Von uns war heute niemand bei Ihnen», heisst es. Da merkt die Seniorin, dass sie auf Betrügerinnen hereingefallen war. «Sie haben mich sogar umarmt, bevor sie gingen», meint sie entsetzt. Alles sei so schnell gegangen.
Der Verlust der Goldkette schmerzt B. sehr. Nicht nur hatte sie einen Wert von rund 3000 Franken, sie war auch ein sentimentales Andenken für die 86-Jährige. Immerhin haben die Betrügerinnen kein Geld oder anderen Schmuck erbeutet.
Keine anderen Fälle bekannt
Der Vorfall hat bei Rosa B. dennoch Spuren hinterlassen. Sie habe mehrere Nächte nicht schlafen können, sagt sie der Zeitung. Ihre Geschichte erzählt sie nun, um andere zu warnen.
Der Kantonspolizei und der Spitex sind keine anderen solchen Betrugsfälle bekannt. Trotzdem warnt Kapo-Mediensprecher Daniel Meili gegenüber dem «Tagblatt»: «Im Zweifelsfall sollte man nur Personen in die eigenen vier Wände lassen, die man erwartet und oder kennt.»