Fäulnis und Verwesungsgeruch im Wilke-Betrieb
Nach dem Skandal mit den Listerien-verseuchten Wilke-Würsten ist nun ein neuer Bericht aufgetaucht. Im Betrieb gab es Schimmel und Verwesungsgeruch.
Das Wichtigste in Kürze
- Listerien-verseuchte Wilke-Würste sorgten für drei Todesfälle und 37 Krankheitsfälle.
- Nun ist ein Bericht von der Task Force Lebensmittelsicherheit aufgetaucht.
- Darin wird von Schimmel, Verwesungsgeruch und hygienischen Mängeln berichtet.
Im Wilke-Betrieb jagt ein Skandal den nächsten. Der Wurst- und Fleischhersteller muss die Verantwortung für drei Tote und 37 Krankheitsfälle tragen. Alle diese Menschen hatten sich durch Wilke-Würste Listerien eingefangen.
Nun zeigt ein Bericht der Task Force Lebenmittelsicherheit, dass die Behörde bereits vor den Ereignissen auf den Fleischhersteller aufmerksam wurde. So kam es am 2. Oktober zu einer Betriebskontrolle des Regierungspräsidiums Darmstadt.
Bereits dort wurde von hygienischen Mängeln berichtet. So soll es im Aufzug nach Verwesung gestunken haben, da Fleisch- und Wurstwaren offen transportiert wurden. Ausserdem wurde in einem Gewürzlager Schimmel an der Decke festgestellt, wie «Bild» berichtet. Laut Task Force herrschten hier die idealen Bedingungen für eine Listerien-Vermehrung.
Behörden kritisiert
Der vertrauliche Bericht der Task Force Lebensmittelsicherheit wurde von der Organisation FoodWatch online gestellt. Diese kritisiert die Behörden, trotz eindeutiger Hinweise nicht früher reagiert zu haben.
Das Verbraucherschutzministerium verteidigt sich, beim Bericht handle es sich um ein Dokument der Arbeitsgruppe und man habe erst dadurch von den Mängeln erfahren. Ausserdem arbeite man weiter unter Hochdruck an der Aufklärung, so eine Sprecherin. Der Bericht ist nun auch der Staatsanwaltschaft zur Verfügung gestellt worden.