Dritter Toter durch mit Listerien verseuchte Wurst

Simon Binz
Simon Binz

Deutschland,

Der Listerien-Skandal um verseuchtes Fleisch wird immer schlimmer: Nun wurde ein dritter Toter durch keimbelastete Wurstwaren offiziell bestätigt.

Gelände des nordhessischen Wurstherstellers Wilke: Die Waren von Wilke werden mit zwei Todesfällen in Verbindung gebracht. Foto: Uwe Zucchi/dpa
Gelände des nordhessischen Wurstherstellers Wilke: Die Waren von Wilke werden mit zwei Todesfällen in Verbindung gebracht. Foto: Uwe Zucchi/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Fall der keimbelasteten Wurstwaren ist offenbar größer als bisher angenommen.
  • Neu wurden dem Listeriose-Ausbruch in Deutschland nämlich drei Tote zugeordnet.
  • Zudem soll es zwischen 2014 und 2019 zu mindestens 37 Erkrankungsfälle gekommen sein.

Der Skandal um die mit Listerien verseuchte Wurst des Herstellers Wilke, die auch in die Schweiz geliefert wurden, weitet sich aus. Gemäss dem «Spiegel» hat das Hessische Verbraucherschutzministerium in Deutschland einen dritten Todesfall in bestätigt.

Fleischautomat
Die Listerien wurden laut einer Untersuchung des Robert-Koch-Institut in Wurstwaren nachgewiesen. - Keystone

Das Robert-Koch-Institut (RKI) ordnet nach einer Untersuchung zudem 37 Erkrankungsfälle aus den Jahren 2014, 2016, 2017, 2018 und 2019 demselben Listeriose-Ausbruch zu. Die Dunkelziffer der Menschen, die sich an der mit Listerien infizierten Wurst angesteckt haben, soll deutlich höher liegen.

Das liegt laut dem neuesten RKI-Bericht vor allem daran, dass nicht in allen Fällen Blutuntersuchungen vorgenommen wurden. Bei den drei Verstorbenen handelt es sich demnach um Menschen aus Baden-Würtemmberg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt. Sie seien «direkt oder indirekt» an der Listeriose verstorben.

Listerien Keime
In den Produkten des Herstellers Wilke aus Twistetal in Hessen waren mehrfach Listerien-Keime nachgewiesen worden. - dpa-infocom GmbH

Die Keime stammen mutmasslich aus Produkten des hessischen Herstellers Wilke. Im RKI-Bericht wird jedoch lediglich Bezug zu einem nicht näher genannten hessischen Betrieb genommen. Weiter heisst es in dem Bericht, dass sich viele Erkrankte über Lebensmittel in Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäusern, Rehakliniken oder Altenheime infiziert hätten.

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