Dritter Toter durch mit Listerien verseuchte Wurst
Der Listerien-Skandal um verseuchtes Fleisch wird immer schlimmer: Nun wurde ein dritter Toter durch keimbelastete Wurstwaren offiziell bestätigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Fall der keimbelasteten Wurstwaren ist offenbar größer als bisher angenommen.
- Neu wurden dem Listeriose-Ausbruch in Deutschland nämlich drei Tote zugeordnet.
- Zudem soll es zwischen 2014 und 2019 zu mindestens 37 Erkrankungsfälle gekommen sein.
Der Skandal um die mit Listerien verseuchte Wurst des Herstellers Wilke, die auch in die Schweiz geliefert wurden, weitet sich aus. Gemäss dem «Spiegel» hat das Hessische Verbraucherschutzministerium in Deutschland einen dritten Todesfall in bestätigt.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) ordnet nach einer Untersuchung zudem 37 Erkrankungsfälle aus den Jahren 2014, 2016, 2017, 2018 und 2019 demselben Listeriose-Ausbruch zu. Die Dunkelziffer der Menschen, die sich an der mit Listerien infizierten Wurst angesteckt haben, soll deutlich höher liegen.
Das liegt laut dem neuesten RKI-Bericht vor allem daran, dass nicht in allen Fällen Blutuntersuchungen vorgenommen wurden. Bei den drei Verstorbenen handelt es sich demnach um Menschen aus Baden-Würtemmberg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt. Sie seien «direkt oder indirekt» an der Listeriose verstorben.
Die Keime stammen mutmasslich aus Produkten des hessischen Herstellers Wilke. Im RKI-Bericht wird jedoch lediglich Bezug zu einem nicht näher genannten hessischen Betrieb genommen. Weiter heisst es in dem Bericht, dass sich viele Erkrankte über Lebensmittel in Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäusern, Rehakliniken oder Altenheime infiziert hätten.