Fehler mit Patienten in Spitälern sollen erfasst werden
Von Verabreichung falscher Medikamente bis zu Vertauschen der Patienten – Sogenannte «Never Events» kommen in der Schweiz häufiger vor, als bekannt ist.

Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz kommt es immer wieder zu schwer wiegenden Fehlern im Gesundheitssystem.
- Die Stiftung für Patientensicherheit fordert nun die Erfassung solcher Vorkommnisse.
Häufiger als bekannt kommt es im Gesundheitssystem zu teils folgenschweren Fehlern. Eine der schlimmsten Möglichkeiten ist im Jahr 2013 im Tessin geschehen. Ein Arzt vertauschte seine Patientin und amputierte ihr fälschlicherweise beide Brüste, anstelle eines kleinen Eingriffs.
Es kommt auch immer wieder vor, dass links und rechts vertauscht werden. Das könnte beispielsweise bei Operationen an den Augen folgenschwer sein.
Fehler sollen erfasst werden
Sogenannte «Never Events» geschehen eben nicht nie – aber wie oft genau es zu solchen Fehltritten kommt, wird nirgends erfasst. Fachpersonen schätzen, in der Schweiz komme es jährlich zu etwa 100 solchen Fällen.
Der Direktor der Stiftung für Patientensicherheit David Schwappach setzt sich für eine Erfassung der Vorkommnisse ein, schreiben die Tamedia Zeitungen.

«Wie sollen wir wissen, wie sicher unser Gesundheitssystem ist, wenn niemand diese Ereignisse erfasst?» Mit dieser Frage prescht Schwappach in ein bisher unbeachtetes Gebiet vor. Er fordert, dass ein zentrales Register für «Never Events» geschaffen wird.
«Es geht nicht darum, mit dem Finger auf medizinisches Personal zu zeigen», sagt Schwappach. Es komme überall zu Fehlern. Dennoch sei es wichtig, die Quelle der Fehler bestimmen zu können. Auch für das Risk- und Qualitätsmanagement der Spitäler.