Feldschlösschen lanciert Schweizer Pils
Nach Aufhebung des Staatsvertrags aus 1927 hat eine Schweizer Grossbrauerei ein Bier mit «Pils»-Bezeichnung entwickelt, das bisher als «Spezial» verkauft wurde.
Das Wichtigste in Kürze
- Der seit 1927 geregelte Schutz von Pils-Bieren aus Tschechien gilt nicht mehr.
- Nun dürfen auch Schweizer Brauereien die Bezeichnung «Pils/Pilsner/Pilsen» nutzen.
- Die Brauerei Feldschlösschen kann deshalb ein neues Schweizer Pils auf den Markt bringen.
Der seit 1927 staatsvertraglich geregelte Schutz von Pils-Bieren aus der tschechischen Republik gelte nicht mehr. Das hat das Eidgenössische Institut für Geistiges Eigentum noch Ende 2022 bekannt gegeben.
Die Brauerei Feldschlösschen in Rheinfelden AG bringt nun ein Schweizer Pils auf den Markt, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Der Schweizer Brauerei-Verband (SBV) hatte Ende März über die neue Regelung informiert. Zudem habe er geschrieben, dass er für einen Namenswechsel der bisherigen untergärigen und hopfenbetonten Schweizer Biersorten keinen Bedarf sehe.
Biertyp als «Spezial» verkauft
In der Zeit, als die Bezeichnung «Pils/Pilsner/Pilsen» für Schweizer Biere verboten war, entwickelten die Schweizer Brauer diesen Biertyp selber weiter. Es wurde unter den Namen «Spezial hell» und «Spezial dunkel», auch «Spezli» genannt, verkauft.
Ein Staatsvertrag beschränkte den Begriff «Pils» seit 1927 auf tschechische Biere. Der Vertrag wurde mit der tschechischen Republik, der Tschechoslowakei sowie den Nachfolgestaaten Tschechien und Slowakei vereinbart. Der Bundesrat hiess den absoluten Schutz des Pilsner Biers damals im Gegenzug für Zollermässigungen bei Baumwollstickereien gut.