Ferdinand Hodler: Verhältnis zu Frauen und ihr Einfluss auf seine Bilder
Ferdinand Hodlers schwieriges Verhältnis zu Frauen ist legendär. Er bediente sich ihrer, wie es ihm nützte. Doch leicht geht vergessen, welchen Anteil die Modelle an seiner Kunst hatten.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Frauen hatten einen grossen Einfluss auf die Bilder von Ferdinand Hodler.
- Sein Verhältnis zu ihnen gilt als legendär.
In der Genfer Promenade du Pin, einem kleinen Park im ehemaligen Bollwerk der Stadt, gleich hinter dem Kunstmuseum, steht ein Denkmal «à la memoire de Ferdinand Hodler». Es stammt vom Bildhauer Henri König, wurde 1958, 40 Jahre nach dem Tod des Malers, eingeweiht. Das Denkmal hat die Form zweier tanzender Frauen – Einzelfiguren aus Hodlers Bilder «Blick ins Unendliche».
Weiber und Rosen
Dabei existieren so einige Geschichten zu Hodler und den Frauen. So schrieb er zum Beispiel, das Schönste im Leben seien «Weiber und Rosen».
Die Kunstgeschichtsschreibung hat sich festgelegt, die Frauen und der Tod seien Hodlers Obsession gewesen, zuzüglich noch der Landschaften. Erklärt wird das damit, dass Hodler schon als Kind mit dem Tod konfrontiert gewesen ist. Sämtliche Geschwister Hodlers starben jung, mit vierzehn war er Vollwaise. Seiner Mutter sah er als Kind buchstäblich beim Sterben zu. Später gab Hodler vor, die Nähe zu Frauen zu suchen. Er liess diese Nähe aber nie wirklich zu und suchte immer wieder schleunigst die Nähe einer anderen.
Radikal und meisterhaft
Welchen Anteil hatten jedoch die Frauen an der Urheberschaft seiner Werke?

So zum Beispiel beim Bild seiner Geliebten Valentine Godé-Darel, deren Sterben er dokumentierte. Es gilt in seiner grausamen Präzision heute als Hodlers Meisterwerk. Hodler litt, als Valentine starb, und wusste auch: so etwas hat noch keiner gemacht. Kommentatoren haben die Radikalität von Hodlers Unterfangen betont.