Fertig Strom sparen! Schweizer stürzen sich auf Weihnachtslämpli
Schweizerinnen und Schweizer haben die letztjährige Energiekrise offenbar vergessen. Weihnachtsbeleuchtung ist wieder äusserst beliebt.
Das Wichtigste in Kürze
- Weihnachtsbeleuchtung ist bei Schweizerinnen und Schweizern wieder hoch im Kurs.
- In vielen Geschäften erfreuen sich Artikel dieser Art grosser Beliebtheit.
- Dies, obwohl die Stromkosten weiterhin steigen.
«Energie ist knapp. Verschwenden wir sie nicht»: Mit diesem Slogan startete der Bund im vergangenen Jahr aufgrund der Strommangellage eine Sparkampagne. Mittlerweile ist zwar nicht mehr von einer Energiekrise die Rede, die Strompreise sind aber weiterhin sehr hoch.
Doch das hält Schweizerinnen und Schweizer nicht davon ab, sich mit Weihnachtsbeleuchtung einzudecken. Lichterketten und Co. sind nach einem Dämpfer im letzten Jahr wieder hoch im Kurs.
«Unsere Kundinnen und Kunden kauften diesen November deutlich mehr dieser Dekorationsartikel als im Vorjahr», so Digitec Galaxus AG auf Anfrage.
Lichterketten-Absatz doppelt so hoch wie 2022
Das Absatzwachstum bei Lichterketten betrage mehr als 50 Prozent. Damit wurden sogar rund zehn Prozent mehr verkauft als im November 2021.
Doch auch anderweitige Weihnachtsbeleuchtung scheint wieder beliebter zu sein. Im Vergleich zum Vorjahr landeten diesen November 35 Prozent mehr solcher Artikel in den digitalen Warenkörben, heisst es.
Auch bei der Migros erfreuen sich Weihnachtsbeleuchtungsartikel dieses Jahr grosser Beliebtheit. «Bei Do it + Garden sind Nachfrage und somit die Verkaufszahlen zum Vorjahr gestiegen», sagt auch hier ein Sprecher.
Dabei wäre Stromsparen wohl weiterhin keine so schlechte Idee. Denn bereits im vergangenen Jahr hat der Preis in der Schweiz deutlich zugelegt: nämlich um 27 Prozent.
Strompreise 18 Prozent teurer
Und nächstes Jahr wird es nochmals teurer. Laut Berechnungen der Eidgenössischen Elektrizitätskommission ElCom steigen die Strompreise um durchschnittlich 18 Prozent an. Für den Durchschnittshaushalt mit einer Fünfzimmerwohnung bedeutet das einen Preisaufschlag von 222 Franken.
Dem Rechnung getragen hat zum Beispiel das Glattzentrum in Zürich. Als «Präventionsmassnahme» verzichtet das Einkaufszentrum wie bereits letztes Jahr auf Weihnachtsbeleuchtung.
Besucherinnen und Besucher kommen aber nicht zu kurz: «Stattdessen haben wir in diesem Jahr auf eine besonders aufwendige Innendekoration fokussiert», so das Zentrum auf Anfrage. Diese komme sehr gut an.