Flüchtlingsprojekt in Uster ZH ist ein Erfolg
Die Flüchtlingsintegration in Uster ZH trägt Früchte: Lediglich noch die Hälfte aller Flüchtlinge ist von Sozialhilfe abhängig.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor zwei Jahren hat Uster ZH ein Pionierprojekt der Flüchtlingsintegration gestartet.
- Bilanz: Nur noch die Hälfte aller Flüchtlinge ist von der Sozialhilfe abhängig.
- Damit liegt Uster ZH betreffend der Integration deutlich über dem Schweizer Durchschnitt.
Die Stadt Uster ZH setzt grossen Wert auf die Flüchtlingsintegration. In der Hoffnung, die Flüchtlinge schneller an die Schweizer Arbeitswelt heranzuführen, sollen sie vormittags einen Deutschkurs besuchen und nachmittags einer Beschäftigung nachgehen. Das Pionierprojekt wurde vor rund zwei Jahren lanciert.
Gegenüber dem «TagesAnzeiger» bestätigt Jörg Schilter, Leiter der Ustener Asylkoordination, dass sich diese Hoffnungen erfüllt haben. Zum jetzigen Standpunkt sei bereits knapp die Hälfte der inzwischen aufgenommenen Flüchtlingen zum Teil oder gänzlich von der Sozialhilfe unabhängig. Manche gehen sogar einer geregelten Arbeit nach.
Jene Flüchtlinge arbeiten heute etwa als Bodenleger, als Halal-Metzger oder als Küchenhilfe. Laut Schilter seien sie nach zwei Jahren betreffend der beruflichen Integration besser oder gleich weit wie der Schweizer Durchschnitt nach fünf bis sieben Jahren.
Auch Kinder sollen miteinbezogen werden
Der andere Teil ist immer noch in Beschäftigungsprogrammen tätig. Da verdienen sie als Integrationszulage lediglich 1.80 Franken pro Stunde, wie es weiter heisst. «Etwa zehn Prozent haben gesundheitliche oder psychische Probleme oder sind bereits über 60 Jahre alt», erkläre Schilter den Grund, warum manche wohl nie in den Arbeitsmarkt integriert werden könnten.
Schilter sage zudem, dass die ausserfamiliäre Betreuung aller Flüchtlingskinder besonders wichtig sei. Diese findet an mindestens drei Tagen der Woche statt. Die Kinder kämen dadurch nebst dem ordentlichen Schulunterricht mit anderen Kindern in Kontakt, lernten schneller Deutsch und würden früh sozial integriert werden.
Wie die Zeitung feststellte, hat des Ustermer Pionierprojekt auch andere Gemeinden dazu veranlasst, die Integration zu verstärken. Zum einen liege das an den geringeren Sozialhilfekosten, zum anderen komme es auch bei den Einheimischen besser an, wenn sie die Asylbewerber beim Reinigen der Strassen sehen statt beim Herumhängen im Park.